Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Friedrich der Schöne - [Regesta Habsburgica 3] n. 860

1319 vor September

URI Mark

Die Bürger von Regensburg schreiben an Kg. Friedrich in Beantwortung seines Briefes, daß sie von Kg. Ludwig, Hzg. Heinrich, den Grafen, freien Dienstmannen und Städten des Landes Baiern umringt seien (umbsezzen sein) und deren Übelwollen wegen der von ihnen zu gewärtigenden täglichen Gefahren (ta^e gleichem geprestten) nicht auf sich laden könnten, und bitten ihn daher, jetzt nicht zu ihnen ins Land zu ziehen, da jede Förderung, die sie ihm durch Kost oder in anderer Weise zuteil werden ließen, schwere Schädigung durch die beiden Fürsten und deren Anhänger für sie nach sich ziehen würde. Käme er aber von Schwaben oder vom Rhein oder anderswoher zu ihnen gezogen, wäre dies für sie weniger bedrohlich als seine jetzige Absicht. — Abschr. v. ca. 1340 München R. A. (Reichsst. Regensburg Lit. 296 fol. 153'.) Gemeiner Regensb. Chron. 1, 505. Mon. Boica 53 (Regensbg. UB. 1), 208. Reg.: Lichn.-Birk 3, 376 n. 522. — Für die nähere Datierung des Schreibens ist die Bemerkung, daß Friedrich nicht vom Rheine oder von Schwaben her nach Regensburg kommen wollte, beachtenswert, offenbar hatte Friedrich die Absicht von Österreich her zu kommen; dann wird der Brief wohl vor September 1319, in welchem Monat er von Österreich kommend durch das Salzburger Gebiet an den Inn zog und Ludwig bei Mühldorf gegenüberstand, geschrieben sein. Die Regensburger, die am 10. März 1318 von Friedrich ein Privileg erhalten hatten (s. n. 676), verwehrten den Habsburgern nach Ludwigs Rückzug ungefähr Mitte Oktober den Übergang über die Donau (vgl. n. 872); möglicherweise könnte der Brief auch erst in diese Zeit fallen, gerade der letzte bereits erwähnte Satz scheint jedoch gegen diesen Ansatz zu sprechen, denn Friedrichs Unternehmen kann zur Zeit der Niederschrift des Briefes wohl nicht so weit fortgeschritten gewesen sein, da der ganze Satz sonst sinnlos wäre. — Das Schreiben Friedrichs ist nicht mehr erhalten.