RI Database - 201.916 fulltext records

[Regesta Habsburgica 3] Friedrich der Schöne (1314-1330)

Displaying record 756 of 2078.

Kg. Friedrich und seine Brüder Albrecht, Heinrich und Otto schließen unter Eid als Herzoge von Österreich für sich und ihre Nachkommen mit Erzbischof Friedrich von Salzburg und dessen Nachfolgern folgendes Bündnis: sie sollen dem Erzbischof gegen jeden Angreifer mit ihren Leuten und Burgen und ihrer gesamten Macht Hilfe leisten, ausgenommen gegen das Reich und die Herzoge Rudolf und Ludwig von Bayern; insbesondere verbünden sie sich gegen die Herzoge Heinrich, Otto und Otto von Niederbayern und deren Erben, gegen die sie dem Erzbischof mit ganzer Kraft beistehen sollen, wie auch er ihnen bei einem Kriege gegen die genannten Herzoge seine Burgen öffnen, Zufuhr schaffen und freien Durchzug durch sein Gebiet gegen Ersatz allfälligen Schadens gewähren soll, doch sollen sie in letzterem Falle die Herzoge Rudolf und Ludwig von Bayern, wenn sie dazu nicht genötigt werden, nicht angreifen. Wenn der Erzbischof Hilfe benötigt, soll er sie bei einem der Herzoge oder wenn keiner derselben im Lande ist, bei deren Pfleger nachsuchen. Nach seinem Tode sollen die Aussteller das Salzburger Erzstift bis zur Einsetzung eines rechtmäßigen Erzbischofs schützen und schirmen wie ihnen auch das Domkapitel zur Hilfeleistung verpflichtet ist. Sollte des Erzbischofs Nachfolger innerhalb Jahresfrist das Bündnis mit den Herzog nicht erneuern und sich nicht in der Weise ihnen verpflichten wollen, wie dies die Erzbischöfe Konrad und Weichard getan haben, so sollen sie dennoch seinem Erzstift keinen Schaden zufügen. Die Aussteller verpflichten sich ferner, mit keinem ihrer Feinde ohne Zustimmung und Einbeziehung des Erzbischofs sich zu versöhnen, sowie ihn in allen seinen Ansprüchen zu unterstützen, besonders in jenen auf Reichenhall, Wildeneck, Gericht und Vogtei Mondsee (Mensse), Wald samt dem zugehörigen Gericht, auf die Straßen und Wege gegen Mühldorf und gegen seine anderen Städte, die Vogtei im Chiemgau, die neue Burg Iden (Ibm am Weilhartforst) und andere neue Festen. Friedrich und Heinrich, die auch für Albrecht und Otto siegeln, geloben bis zum nächsten St. Georgentag (24, April 1319) Hzg. Leopolds Zustimmung zu diesem Bündnis zu erwirken. D. p. i. g. ze Judemburch an s. Nycolaus abent 1318, u. ryches i. d. 5. jar. — Or. Wien Staats-A. mit Siegel Heinrichs (Sava fig. 22) an Pg. Str., das Friedrichs abgefallen. Mühling Gesch. d. Doppelwahl v. 1314, 111. Reg.: Lichn.-Birk 3, 372 n. 476. Böhmer 1314—47 F. d. S. n. 127. Böhmer Wittelsbach. Reg. 108. — Über die ganz unmögliche Bestimmung, die Ludwig als Gegner ausnimmt, sowie die Irrtümer in der Nennung der niederbayerischen Herzoge, die richtig Heinrich, Otto und Heinrich lauten müßten, und die Bestimmungen über den Durchzug bei einem Angriff gegen Ludwig, die alle auf die gedankenlose Benützung einer Vorurkunde zurückgehen, vgl. Mühling a. a. O. 98 ff., an dessen Ausführungen man trotz der Berichtigung Schrohes a. a. O. 38 zu diesem Punkt wird festhalten können. Schon früher hat Kopp Reichsgesch. 4/2, 321 diese Widersprüche z. T. richtig erklärt. Vgl. zur Sache auch Widmann Gesch. Salzburgs 2, 88. Die Bündnisse der Habsburger mit den Erzbischöfen Konrad IV. und Weichard siehe i. d. Urk. von 1306 Dez. 23 u. 1314 Febr. 2 in Abt. II.

Nachträge

Submit an addendum
Submit
Cite as:

[Regesta Habsburgica 3] n. 753, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1318-12-05_5_0_7_0_0_756_753
(Accessed on 29.03.2024).