Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Friedrich der Schöne - [Regesta Habsburgica 3] n. 649

1317 Dezember 27

URI Mark

Heinrich von Lipa (von der Lyppe), seine Söhne Heinrich und Zdenko (Schennig), Benesch von Michelsberg, Heinmann Berka (Berce) von Glatz, Heinmann der junge von Duba (von der Dube), Poto von Wildenberg, Fridemann von Smoyno (Sman), Berthold Pirkner (Birchern) von Tempelstein, Albrecht von Duba, Albrecht von Seeberg, Otto von Bergau (Pergowe), Albrecht Burggraf von Leisnig (Lisnik), Wilhelm von Landstein (Lantzstein), Pota von Potenstein und seine Söhne, Břetislaus von Riesenberg (Risenberg), Protiwa von Litic (Lutitz), Bawor (Wabarus) von Baworow (Wabarowe), Pirkosch und Wilhelm von Herstein (Hirstein), Raimund und Heinrich von Lichtenburg (Luhtenburg), Zdenko (Sa^e nko) von Sternberg (Sternemberg), Hrabisch von Paběnice (Pabyanitz), Ulrich von Neuhaus (von dem Nuwen Huse), Sezema von Usti (Usk) und sein Bruder, Benesch von Wartenberg und sein Bruder, die Söhne des verstorbenen Johanns von Wartenberg, Nikolaus von Potenstein, Mutina (Muchina) von Dobruschka (Dobruschk), Smil (Zmilo) von Přibislau (Primiszlabs), Wilhelm von Egerberg, Hartlieb von Boskowitz (Pozkowitz), Ingram von Ungersberg und Buzo von Bouzov (Buzowe) verpflichten sich im eigenen sowie im Namen aller Freunde, die sie dafür gewinnen, dem Kg. Friedrich und dessen Brüdern, den Herzogen Leopold, Albrecht, Heinrich und Otto von Österreich, mit Leib und Gut, Öffnung ihrer Festen, Gewährung freien Ein- und Auslasses ihrer Leute und mit ganzer Macht zu dienen, wogegen der König und die Herzoge ihnen helfen sollen gegen König Johann von Böhmen und alle ihre Gegner, erklären mit Kg. Johann keinen Vertrag zu schließen, bevor er nicht an Friedrich und dessen Brüder 50.000 Mark Königsgewichts, die Mark zu 56 Groschen böhmischer Pfennige gerechnet, bezahlt oder die Pfänder dafür, wie es zu Speier weil. Kg. Heinrich ihnen durch seine Urkunde versprochen hat, gegeben hat und versprechen, falls sie mit Kg. Johann nicht übereinkommen, mit Einverständnis und Rat Kg. Friedrichs Hzg. Heinrich von Kärnten oder einen von Friedrichs Brüdern Leopold, Albrecht, Heinrich und Otto zum König von Böhmen zu nehmen, den ihnen Friedrich als König bestätigen und dem sie wie auch Friedrich und dessen Brüder mit aller Macht beistehen sollen und der seinerseits ihnen helfen und ihre Rechte bestätigen und achten soll. Kg. Friedrich und seine Brüder sollen sie zu »täglichem Krieg« mit 500 Reitern unterstützen, die sie auf eigene Kosten nach Böhmen und Mähren senden sollen und zwar dreihundert zur nächsten Lichtmesse (1318 Febr. 2) und zweihundert zu Mitterfasten (1318 April 2), im Notfalle aber auch mit ihrer ganzen Macht. Heinrich von Lipa, Benesch von Michelsberg, Heinmann Berka von Glatz, Heinmann der Junge von Duba, Poto von Wildenberg, Fridemann von Smoyno und Berthold Pirkner von Tempelstein geloben bei dem Eide, den sie Friedrich und seinen Brüdern geschworen haben, alle Bedingungen einzuhalten und nach bestem Können bei den vorgenannten Herren und allen anderen, die sie dafür zu gewinnen vermögen, tätig zu sein, daß sie sich in gleicher Weise durch ihre Urkunden verpflichten, und wessen Urkunde Friedrich und seine Brüder bis zur nächsten Lichtmesse in Händen hat, der soll in gleicher Weise wie sie verpflichtet sein. Die Genannten besiegeln die Urkunde. D. i. geg. ze Wienn 1318 an Johanstag ze Wihennacht. — Or. Staats-A. Wien mit den Siegeln der 7 letztgen. Herren an Pg. Str. Kurz, Friedr. d. S. 466. Chytil Cod. dipl. Moraviae 6, 114. Emler Reg. Bohem. 3, 163. Schwalm MG. Const. 5, 382. Reg.: Böhmer 1314—47 Hzge. v. Öst. n. 166. Lichn.-Birk 3, 367 n. 433. — Vgl. Kopp 4/2, 191, Palacky Gesch. Böhmens 2/2, 125, Schrohe 129 f., sowie Heidemann Peter von Aspelt 277 ff. Die erw. Versprechung Kg. Heinrichs VII. s. 1309 Sept. 17 der Abt. II. Über die politische Bedeutung auch Davidsohn i. Mitt. d. Inst. f. öst. G. 37, 206. Vgl. auch die Königsaaler Chronik d. Petrus v. Zittau i. Fontes rer. Austr. I/8, 388 ff.