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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,2

Displaying record 399 of 1075.

erklärt, daß ihm die praelaten von Fulda u. zw. von der reichsabtei (maior ecclesia) dekan Markward, propst Wigand und der konvent, von den propsteien (secundarie ecclesie) die pröpste Albert von Johannisberg, Konrad von Andreasberg (Neuenberg), Gottfried von Petersberg und Hermann von Frauenberg mit zustimmung des abtes Heinrich (noster princeps) die ihnen von diesem übergebene leitung und verwaltung (gubernacio amministracio et regimen) der kirche Fulda bis zwei jahre nach Petri stuhlfeier (bis 1297 febr. 22) übertragen hätten und setzt, indem er, um das stift auf die frühere höhe zu bringen und dessen schuldennot zu beseitigen, dieses amt auf sich nimmt, zum verwalter und leiter (amministrator gubernator et rector) Fuldas den edlen Ulrich von Hanau ein; ordnet an, daß derselbe (in dieser zeit) die einkünfte der dem könig (vom stifte) verpfändeten burgen Vacha (a. d. Werra), Geisa, Hornsberg (abg. bei Widdershausen) und Neuhof (ssw. v. Fulda) sowie der übrigen festen des klosters zur schuldentilgung verwenden solle, daß aber nach ablauf der königlichen pflegschaft die vier verpfändeten burgen, wenn dem könig bis dahin sein geld nicht ausbezahlt worden sei, unter den im pfandbrief angegebenen bedingungen (deperd.) weiterhin im besitz des reiches zu verbleiben, die übrigen burgen dagegen an das stift zurückzufallen hätten und der abt dann wieder in die stellung, die er vorher innegehabt habe, einzusetzen sei; fügt noch hinzu, daß dem Ulrich von Hanau unterdessen über die genannten festen die aufsicht zukomme. [Dat. ap. M., II non. apr., ind. 7, 1294, r. 2].

Archival History/Literature

Or. (geschrieben von K3; siegel an perg.-str.) im staatsarch. Marburg [Hanau, ausw. beziehungen] (A). – Gründliche Untersuchung (Deduct. Hanau-Carben 1734) 9 = Reichsfama 20, 425 anm. = Böhmer Acta sel. 379 n. 509 (alle mit jahr 1295). Reimer, Hessisches UB. II 1, 541 n. 746 (aus A). Lüdicke n. 1063 (zit., aus A).

Commentary

Schon k. Rudolf hatte eine ähnliche maßregel getroffen, indem er 1282 nov. 5 die verwaltung von Fulda dem grafen Eberhard von Katzenelnbogen auf sechs jahre übertrug (RI. VI 1 n. 1722); vgl. Redlich Rudolf v. Habsbg. 663 anm. 3. Zur sache im allg. s. Rübsam Kirchen- u. staatsrechtl. Stellung d. Abtei Fulda (1879); Dersch Hess. Klosterbuch 38. Vgl. auch Grossart Die Landstände i. d. Reichsabtei Fulda u. ihre Einungen bis 1440 (Marburg. Diss. 1914).

 

Verbesserungen und Zusätze:

Dazu siehe jetzt H. Goetting, Arch. f. Urkundenforsch. 14, 153.

Nachträge

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Cite as:

RI VI,2 n. 392, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1294-04-04_1_0_6_2_0_398_392
(Accessed on 24.04.2024).