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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,2

Displaying record 372 of 1075.

macht in der streitsache zwischen dem erzbischof Gerhard von Mainz und den dortigen bürgern, in der er diese auf Gerhards verlangen in die reichsacht getan hatte (vgl. urk. von 1293 apr. 20, oben RI. VI 2 n. 230), als von den parteien erkorener schiedsrichter folgende unverbrüchliche sühne: 1. jeder teil soll gegen den anderen allen groll fahren lassen; 2. die von Adolf und seinen vorgängern im interesse des erzbischofs (gegen die stadt) ergangenen briefe (vgl. die urkk. von 1293 apr. 20 [RI. VI 2 n. 230] und von 1293 juli 9 [RI. VI 2 n. 277]) sind ungültig; 3. dafür haben die bürger dem erzbischof den einmaligen betrag von 5500 mark kölner denare (1 denar = 3 heller) innerhalb der stadt zu zahlen, wovon 2000 mark bis zum ablauf dreier wochen nach dem Jakobstage (25. juli), 1500 mark an dem darauf folgenden lichtmeßtage (2. febr. 1295) und die restlichen 2000 mark drei wochen nach dem Jakobstag des nächsten jahres (25. juli 1295) fällig sind; 4. die mainzer juden dagegen entrichten dem erzbischof, solange dieser lebt, jährlich zu Martini (11. november), vom kommenden Martinstage an 200 mark kölner denare, und von dieser leistung sind mit dem auf sie entfallenden betrage auch diejenigen nicht ausgenommen, die sich an einen anderen ort innerhalb des erzbischöflichen herrschaftsbereiches begeben; wegen erhebung der 200 mark wird Gerhard gegen die stadt keinerlei klage anstrengen. Der erzbischof und die bürger hängen zum zeichen der zustimmung ihre siegel an die urkunde an. [Dat. ap. F., III non. febr., ind. 7, 1294, r. 2].

Archival History/Literature

Or. (geschrieben von K 2; siegel Adolfs, an perg.-str., und siegel erzb. Gerhards, an perg.-str. [mit rücksiegel], vorhanden; siegel der stadt [einschn. f. perg.-str.] fehlt; gleichzeit. indorsat) im hauptstaatsarch. München [kaisersel. 1085] (A). Kop. im staatsarch. Würzburg [Lib. reg. 4] (B). – Würdtwein Diplomat. Magunt. 1, 41 n. 23 (zu febr. 2) und (in deutscher übers.) 1, 43 n. 24. Scriba Hess. Reg. 3, n. 2106 (reg., zu febr. 4). Vogt Reg. d. Erzb. v. Mainz 1, n. 338 (reg.).

Commentary

Zur sache vgl.: Heymach Gerhard v. Eppenstein 44; Schrohe, Beitr. z. Gesch. Mainz 4, 74; Fenner Erwerbspol. d. Erzb. Mainz 52 anm. 1. Zu § 4 ist zu bemerken, daß sich 1295 juni 18 Gerhard bereits mit 112 mark jährlicher judengelder begnügte (Vogt Reg. Erzb. Mainz 1, n. 417; vgl. Schrohe, Beitr. 4, 77 anm. 3).

Nachträge

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Cite as:

RI VI,2 n. 365, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1294-02-03_1_0_6_2_0_371_365
(Accessed on 29.03.2024).