Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Adolf - RI VI,2 n. 349

1294 jan. 6, Oppenheim

URI Mark

Rheinpfalzgraf Ludwig anwesend: er regelt von neuem die frage der burghut in Kaub, wo Adolf durch den vertrag von 1287 märz 28 (RI. VI 1 n. 2082) für 200 mark köln. pfenn. mit seinem burglehen verpflichtet war, Ludwigs ehre nötigenfalls persönlich, als dessen burgmann, zu verteidigen; jetzt nimmt der pfalzgraf den grafen Wilhelm von Katzenelnbogen, Adolfs vetter, für 200 pfund heller zum burgmann in Kaub an und verpflichtet ihn ganz ebenso wie früher den grafen von Nassau, dort einen ständigen ritter zu halten, in zeiten der not aber auf der burg selbst aufenthalt zu nehmen. [Dat. in O., 1294, VIII id. ian.].

Archival History/Literature

Sauer CD. Nass. 1 b, 687 n. 1160.

Commentary

Ludwigs anwesenheit fällt in die zeit, bis zu der sich Adolf verpflichtet hatte, die österreichische frage mit wohlwollender berücksichtigung könig Wenzels von Böhmen zu entscheiden (vgl. oben, RI. VI 2 n. 31 § 1). Im hinblick darauf fällt die uns bei Aventin Ann. VII 11 ed. Riezler 2, 356 z. 15 (Chron. VII 60 ed. Lexer 2, 401 z. 34) überlieferte nachricht ins gewicht, nach der anzunehmen wäre, daß Ludwigs eintreffen beim könige den zweck gehabt habe, endgültigen frieden zwischen Adolf und herzog Albrecht von Österreich zu stande zu bringen. Jedenfalls muß die begegnung zunächst dem einem solchen bestreben günstigen plane einer eheberedung zwischen Adolfs tochter Mechtild und Ludwigs sohn Rudolf gegolten haben, über den es hier zu weiteren besprechungen (vgl. RI. VI 2 n. 118) gekommen sein mag; vgl. Studien (XV) 108–110. Auch der uns schon 1292 als anreger dieser ehesache genannte erzbischof Gerhard von Mainz muß jetzt in Oppenheim gewesen sein; denn er hat allem anscheine nach mit dem könig den weg von Landau nach Oppenheim zurückgelegt und ist jan. 13 (Vogt Reg. d. Erzb. v. Mainz 1, n. 336, vgl. ebd. n. 334) unweit von Oppenheim, in Wolfskehlen, zu finden.