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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

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Papst Johannes (XIII.) bestätigt dem König Edgar von England (domno excellentissimo Eadgaro, filio suo, regi Anglorum) auf Grund einer brieflich übermittelten Bitte und gemäß einer (ebenfalls übersandten) Urkunde (englischer) Bischöfe die Exemtion der Saint Peter Abtei (in Westminster) (D. London) von der Gewalt des Londoner Bischofs, die bereits früher durch königliche und päpstliche Privilegien verliehen worden war; gewährt das Recht der freien Abtwahl und bestätigt die Besitzungen des Klosters, besonders alle Schenkungen des Königs und des Erzbischofs Dunstan (von Canterbury). ‒ Quia literis tuę celsitudinis ... Dat. Rauenne IX. kal. Feb.

Archival History/Literature

Org.: Kop.: 14. Jh., London Brit. Mus.: Cotton Ms. Faustina A III fol. 194. Insert: Urk. Edgars v. 969 V. 15 (Napier-Stevenson, Crawford Collection 12) u. Richard v. Cirencester, Speculum III 21 (Mayor, SS. rer. Brit. 30/2, 98 f.). Drucke: Monasticum Anglicanum, I (London 1846) 292; Napier-Stevenson, Crawford Collection 13; J. A. Robinson, The History of Westminster Abbey (Cambridge 1909) 60; Zimmermann, PUU. 340 n. † 174. Reg.: JL. 3712. Lit.: Napier-Stevenson. Crawford Collection 88 ff.

Commentary

Zur Überlieferung vgl. Holtzmann, PUU. in England I 114f., 185f. u. III 32. Die zitierte Königsurkunde ist in einer Handschrift der Bibl. Bodleiana in Oxford 31346 (Engl. Hist. a 2) n. 4 erhalten, die um 1100 datiert werden kann, und ist ebenso wie die darin inserierte Papsturkunde eine um 1100 entstandene Fälschung, wie Napier und Stevenson bewiesen haben (vgl. dagegen Breßlau in AUF. 6/1918, 29 Anm. 2). Der Fälscher verwendete eine Urkunde Nikolaus' I. vom Jahre 863 für St-Denis (JE. 2719). Die Königsurkunde berichtet von einem in Westminster veranstalteten Konzil König Edgars, das über die Reform der englischen Klöster beriet und an dem außer allen Bischöfen und Baronen Englands auch Erzbischof Dunstan von Canterbury und Prinz Eduard teilnahmen. Hier habe der König die alten Privilegien von Westminster erneuert und eine darüber ausgefertigte Urkunde dem Papste zur Bestätigung übersandt, was durch das in die Urkunde von 969 inserierte Papstprivileg erfolgte. Vgl. über die Synode Vollrath. Synoden 265 f. Welches englische Peterskloster privilegiert wurde, kann nur aus dem Königsdiplom entnommen werden, wo Westminster als ecclesia domni et specialis patroni ac protectoris nostri Petri, que sita est in loco, qui ab incolis Torneie nuncupatur, ab occidente scilicet urbis Lundonie bezeichnet wird. Das Jahr 967 als mögliches Ausstellungsdatum der Papsturkunde wählt Löwenfeld wohl im Hinblick darauf, daß dieses Jahr das einzige vor 969 war, in dem der Papst in Ravenna weilte, jedoch dürfte er kaum bereits im Jan. dort gewesen sein (vgl. n. 411).

Nachträge

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Cite as:

RI II,5 n. †409, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0967-01-24_1_0_2_5_0_434_F409
(Accessed on 19.04.2024).