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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

Displaying record 48 of 1338.

Papst Johannes X. verleiht dem Abt Haicho von Fulda (Haichoni religioso abbati venerabilis monasterii domini Salvatoris ... in loco ... Boconia iuxta ripam fluminis Fulda) für sein Kloster gemäß dem Privileg Marinus' (I.) (JL. *3392) die Exemtion mit Ausnahme des dem Diözesanbischof zustehenden Rechtes der Altarkonsekration, verbietet die Feier des Hochamtes ohne Erlaubnis des Abtes, bestätigt die Klosterbesitzungen, verpflichtet den Abt zu Berichten über die Klosterdisziplin nach Rom, verleiht die Immunität, verbietet Frauen das Betreten des Klosters, gewährt das Recht der freien Abtwahl gemäß der Benediktinerregel und verleiht dem Abt das Predigtrecht. ‒ Summam gerentes sollicitudinem ... Scr. pm. Johannis protoscrin. SSA. in men. Maio, ind. V. ‒ Dat. XIV. kal. Jun. pm. Stephani secundicęrii SSA. a. Deo propitio pont. dom. Johannis summi pont. et univ. X. pp. in ss. sede b. Petri apost. IV., imp. dom. piissimo patricio aug. Berengario a Deo coronato magno imp. a. II. et patricius a. II., ind. V.

Archival History/Literature

Org.: Kop.: 1) Mitte 12. Jh., Marburg StArch.: Hs.Abt. K 425 fol. 9v. 2) Ende 13. Jh., Marburg StArch.: Hs.Abt. K 427 fol. 9. Drucke: Leibniz, Ann. imp. II 299 (fragm.); Dronke, Cod. dipl. Fuldensis 308 (fragm.); Liverani, Opera IV 30; Migne, PL. 132, 800; Zimmermann, PUU. 71 n. 42; Meyer zu Ermgassen, Codex Eberhardi I 20. Reg.: J. 2726; JL. 3558; Santifaller, LD. 310; Santifaller, Elenco 279; GP. IV/4, 366 n. 31. Lit.: Harttung, Dipl. hist. Forschungen 387 ff.; Roller, Eberhard von Fulda 25 f.; Lübeck, Exemtion 144; Lübeck, Diözesanbischof 25 u. 28; Jörg, Würzburg und Fulda 40; Hussong, Reichsabtei Fulda I 77, 121, 153 u. 184.

Commentary

Über eine zweite, nicht genau datierte und verunechtete Fassung der Urkunde vgl. n. 45. Mit dem erwähnten Privileg Marinus' I setzt innerhalb der Papstprivilegien Fuldas eine neue, auch durch das Formular von früheren Urkunden unterscheidbare Reihe ein, wozu auch n. 127 gehört. Sie trachtet vor allem, die Rechte des Diözesanbischofs soweit als möglich zu beschränken. Stengel, Zur hessischen Gesch. 283 ff. und in DA. 5/1942, 560 wendet sich gegen die von Lübeck, Diözesanbischof 26 u. 41 vertretene Ansicht, Fulda habe zwischen Mainz und Würzburg laviert, und behauptet, daß das Kloster seit der Gründung zur Diözese Würzburg gehörte. Im Streben nach Ausbau der Exemtion wurde aber die Hilfe des Papsttums gesucht, das auch das weltliche Recht der Immunität bestätigte. Goetting in AUF. 14/1936, 117 u. 127 sieht darin den Ursprung der späteren besitzrechtlichen Ansprüche des Papsttums auf Fulda. Vgl. dagegen Lübeck, Exemtion 144. Rathsack, Fuldaer Fälschungen 422 ff. möchte starke Interpolationen des Textes annehmen. Dem widerspricht Hussong 184 ff. In der Datierung ist patricius anno II. verlesen für post consulatum eius anno II.; vgl. Menzer, Jahresmerkmale 43. Es handelt sich um die letzte Datierung nach Postconsulats-Jahren.

Nachträge

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Cite as:

RI II,5 n. 44, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0917-05-19_1_0_2_5_0_48_44
(Accessed on 28.03.2024).