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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,5

Displaying record 31 of 1338.

Papst (Johannes X.) erteilt dem Abt Teudelassius von Bobbio (Teudelassio abbati monasterii Bobiensis) einen scharfen Tadel, weil er sich auf Grund falscher und erschlichener Papstprivilegien (n. 25) Rechte des Bischofs von Piacenza in bezug auf Zehnten und Weihen anmaße, und ermahnt ihn, davon abzulassen, und seinem Diözesanbischof Wido von Piacenza, dem die Privilegien seiner Kirche bestätigt wurden (n. 26), zu gehorchen beziehungsweise zur Beilegung des Streites samt dem Bischof oder dessen Legaten nach Rom zu kommen. Der Papst teilt mit, daß für diesen Fall eine Abschrift seines Mandates im päpstlichen Archiv (in scrinio sanctae Romanae ecclesiae) zurückbehalten werde. ‒ Interventum est ...

Archival History/Literature

Org.: Kop.: 1) 10.Jh., Piacenza Arch. cap.: Cas. En. 5. 2) Ende 18. Jh., Piacenza Arch. cap.: Ms. Dp. 151. Drucke: P. Kehr, Papsturkunden in Parma und Piacenza (GGN. 1900, 20); A. G. Tononi ‒ P. Piacenza, Quattro documenti dei secoli IX, X, XII (Arch. stor. per le province parmesi 7/1903, 220); Cipolla, Cod. dipl. 1288; Buzzi, Cod. dipl. III 67; Zimmermann, PUU. 62 n. 36. Reg.: IP. V 446 n. 18 u. VI/2, 252 n. 16. Lit.: Buzzi, Cod. dipl. III 167 ff.

Commentary

Die Kopie des 10. Jh. bringt nur einen lückenhaften Text und muß verschiedentlich ergänzt werden. So kann auch der Name des ausstellenden Papstes nur aus einem Dorsualvermerk entnommen werden. Als Datum der Ausfertigung müssen die oben angegebenen Jahre gelten, da Abt Teudelassius nur bis 917 März 3 nachweisbar ist. Buzzi 70 möchte sogar ins Ende des Jahres 914 datieren, doch erscheint es schwierig, alle im Mandat erwähnten Ereignisse (vgl. n. 25 und n. 26) in die ersten Monate des Pontifikates Johannes' X. unterzubringen, vor allem dann, wenn n. 25 nicht eine Fälschung ist, sondern ‒ wie Buzzi 70 meint ‒ eventuell per corruzione di qualche impiegato der römischen Kurie erworben wurde. Auch scheint die Privilegierung Widos von Piacenza durch den Papst (n. 26) erst auf dessen Beschwerde gegen den Abt gleichzeitig mit dem Mandat erfolgt zu sein. Dieses gibt von den Bemühungen des Abtes Zeugnis, die Exemtion seines Klosters zu erreichen, wozu damals verschiedene ältere Papstprivilegien gefälscht wurden.

Nachträge

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Cite as:

RI II,5 n. 27, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0914-00-00_14_0_2_5_0_31_27
(Accessed on 28.03.2024).