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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,1

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Unzufriedenheit über die lange dauer und erfolglosigkeit der belagerung: Audire hoc erat frequentius etiam ab bis qui in castris regalibus militabant, laudare adversae partis fortitudinem, praeferre in eisdem innocentiam causae, quod coacti et nimis inviti hunc sibi laborem assumerent, Ruotgeri V. Brunonis c. 17; vgl. Widukind III, 18: Cunctando enim res universae variavere, dum dominatorem regni foris, intus successorem metuebant; fall des grafen Immed. ib. c. 28. Sächsische ablösungstruppen unter dem befehl des grafen Thiadrich und des iüngern Wichmann (vgl. no 76a; er hatte die grafschaft seines vaters erhalten. Widukind III, 50) wurden von Liudolf und Konrad an der grenze Frankens umzingelt und zur rückkehr nach Sachsen veranlasst, indem Wichmann auf seite der aufständischen trat. Widukind III, 23. 24. Daher war der könig nach fast zweimonatlicher belagerung (no 231e) zu Friedensverhandlungen gezwungen. Widukind III, 18, dazu (ad novum consilium) wurde auch Brun von Köln einberufen welcher offen für den könig eintrat. Ruotgeri V. Brunonis c. 17. Unde datus est obses in urbem consobrinus (filius materterae, Ann. Hildesh.; Quedlinb. 955) regis Ecberhtus, quo libera via cuilibet pateret in castra crimen purgandi, de pace atque concordia tractandi, Widukind III, 18; accepta fide per obsides, Ruotgeri V. Brunonis c. 18; Liudolf und Konrad kommen in das lager. Widukind III, 18 (nur ersteren erwähnt Ruotger c. 18 [in castra beluino animo venientem], nur letzteren Flodoardi Ann.: post duos fere menses cum egresso ad se Chonrado locutus, aber vielleicht auf das folgende pactum zu beziehen). Sie werfen sich vor dem frone nieder und erklären sich zu ieder genugtuung bereit, wenn die ihnen in treuen verbundenen genossen straflos ausgiengen. Rex autem non inveniens, quomodo meritas poenas filio inferret, fautores insidiarum expostulat. Illi autem iuramentis vicariis obligati et quadammodo arte antiqui hostis constricti, hoc omnino negabant. Heinrich schürt den gegensatz durch die höhnische aufforderung doch gegen ihn ihre ohnmächtigen bestrebungen zu richten, da sie heuchlerisch behaupteten nichts gegen den könig im schilde zu führen (vgl. no 227a). Ad haec adolescens nichil respondit, sed audito rege cum suis urbem ingressus est, Widukind III, 18, daraus Thietmar II, 6(3). Zuvor machte Brun noch einen letzten versuch Liudolf durch eine unterredung unter 4 augen umzustimmen, seine zusicherung, wenn er sich ergebe, werde sich auch der grimm des königs gegen die seductores mildern, verfieng nicht: movit eius iuvenilem animum anxietas et metus elegantissimorum comitum, Ruotgeri V. Brunonis c. 18. 19 (Hrosvithae Gesta v. 431 nennt Liudolf nimiumque fidelis). Die im lager herrschende freude über den erhofften glücklichen ausgang machte der erkenntniss einer drohenden katastrophe platz. Liudolf und Konrad hatten mit allen mitteln unter ihren gegnern misstrauen gesät und nichts versäumt die wichtigsten städte an sich zu bringen. Ruotgeri V. Brunonis c. 19. Der als geissel in die stadt geschickte Ekbert tritt zu den verschworenen über und erhebt sich vereint mit seinem bruder (Köpke-Dümmler Otto I. 580) Wichmann gegen herzog Herimann, welch letzterer aber weitere unruhen in Sachsen zu verhindern weiss. Widukind III, 19. 25. Durch grosse versprechungen hatte Liudolf den pfalzgrafen Arnolf, den statthalter Heinrichs in Baiern (no 231e) dahin gebracht, ut se primum, deinde urbem praeclaram, postremum totum illud regnum Heinrico duci periurus abdicaret, Ruotgeri V. Brunonis c. 19, übereinstimmend Gerhardi V. Oudalrici c. 10 M. G. SS. 4, 398; in der auf den abbruch der verhandlungen folgenden nacht verlassen die bairischen grafen das lager des herzogs Heinrich, ziehen mit Liudolf nach Baiern, bemächtigen sich der hauptstadt Regensburg und der bedeutendsten festen im land; Liudolf verteilt den herzoglichen schatz an seine ritter, veriagt die familie und anhänger seines oheims. Widukind III, 20, daraus Thietmar II, 6(3); Cont. Reginonis und fast mit demselben ausdruck Widukind III, 21 lassen das machinatione Arnoldi geschehen, vermutlich bloss die ausführung des planes, während die verleitung zum abfall doch von Liudolf ausgegangen sein muss (= Ruotger, vgl. Dierauer in Büdinger Unters. zur mittl. Gesch. 2,22); verwüstung Baierns. Ruotgeri V. Brunonis c. 19, Flodoardi Ann.; Hainricum ducem patruum suum de Bawaria expulit, Auct. Garst. und Ann. s. Rudberti Salisb. 954 ib. 9, 566. 771; Ann. Ratispon. und Zwifalt. 953 ib. 17,583; 10,53. ‒ Aufhebung der belagerung: Mogontiam obsidione absolvit, Cont. Reginonis; exercitus diutino labore fatigatus missionem petit et accipit, Widukind III, 21; Hac de re utputa tam subita et improvisa commotus ... obsidionem Magontiae, accepto tandem quod petebatur pacto, dimisit, Ruotger c. 20; wol auf das abkommen mit Konrad zu beziehen: obsidibus ab eo acceptis, Flodoardi Ann. Erhebung Bruns zum herzog von Lothringen: fratrem suum Brunonem occidenti tutorem et povisorem et ut ita dicam archiducem in tam periculoso tempore misit, Ruotger c. 20 mit einer nach klassischen mustern gefertigten rede, welche neben manchen phrasen Ottos künftiges regierungsprogramm und die weisung enthält, kräftig für wiederherstellung des friedens zu arbeiten (vgl. auch Dierauer l. c. 2,26 ff.), vgl.c. 22: suscepit tractare negotia regni apud Lotharios; nach c. 25 erstreckt sich seine tätigkeit auch über Trier und den Elsass; die ernennung auch Cont. Reginonis, Flodoardi Ann., Widukind I, 31, II, 36 und Thietmar II, 23(15), Sigeberti Gesta abb. Gembl. c. 11 M. G. SS. 8,529: praevisore regni Lothariensium, und in Brunonis v. altera als grundlage des kölnischen Herzogtums, c. 10.12 ib. 4,277, über den titel archidux vgl. auch Dümmler Otto I.225 anm. 3. ‒ Brun eilte sofort nach Lothringen (c. 20), hielt am 21. sept. in Aachen eine versammlung mit den grossen des landes und organisirte die königliche partei (vgl. auch c. 37 über gründung einer reichspartei), empfieng am 25. sept. zu Köln die weihen (die tagesangaben aus Ratherii op. ed. Ballerini 218, bei erzählung der hier durch Brun mit zustimmung Ottos [217] erwirkten erhebung Rathers zum bischof von Lüttich, vgl. auch Ruotger c. 38; anwesend waren noch die bischöfe von Trier, Utrecht, Münster, Osnabrück, Cambrai, Verdun) und entwickelte alsdann die rastloseste tätigkeit für beruhigung des landes (Ruotgeri V. Brunonis c. 21.25), behauptet sich im kampf gegen Konrad seinen besondern gegner (vgl. Dierauer l. c. 20), welcher in Mainz eine besatzung hinterlassend gleichfalls nach westen eilte, Metz durch list einnahm (Flodoardi Ann. und Ruotger c. 24), Köln und andere festen bedrohte (ib.), Trier plünderte (V. s. Magnerici M. G. SS. 8, 208 und Beyer Mittelrhein. UB. 1,716), aber auch Metz bald wieder nach dem rate des abtes Agenolf (Gorze) aufgab, (Flodoardi Ann.); V. Brunonis altera c. 9 (wo aber Brun ihn vertreibt), nachdem er entsetzliche verwüstungen angerichtet hatte. V. Theoderici ep. Met. c. 3 ib. 4,465. ‒ Inzwischen starb Konrads gemalin Liutgard, Ottos tochter, am 18. nov. Cont. Reginonis, Ann. Quedlinb. 954, ib. 3,58, tag im Necr. Merseb. Neue Mitth. des thür.-sächs. Vereins 11,245.

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RI II,1 n. 235a, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0953-09-00_1_0_2_1_1_440_235a
(Accessed on 24.04.2024).