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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,1

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Feier des osterfestes. Aufenthalt hier ergibt sich abgesehen von der folgenden urkunde aus der meldung Flodoards, dass Berengar post pascha heimgekehrt sei, zusammengehalten mit der angabe Widukinds, wonach die folgenden verhandlungen in der regia urbs (= Magdeburg, vgl. II, 6) stattfanden. ‒ K. Berengar hatte sich auf rat des herzogs Konrad ergeben und folgte diesem freiwillig nach Sachsen zum könig: Berengarius eiusdem ducis consilio sponte sua in Saxoniam ad regem venit, Cont. Reginonis; Berengarius rex ad Chonradum .... a quo in fide ipsius susceptus ad Ottonem perducitur, Flodoardi Ann. (auf dieses ereigniss wird sich die in Arnulfi Gesta aep. Mediol. I, 6 M. G. SS. 8, 8 dem Liudolf in den mund gelegte anrede beziehen). Persuasus quoque rex B. a Conrado duce ... regem subsecutus est in Germamam, pacem cum eo facturus et omnibus quae imperavisset obtemperaturus; er wird vom hofe eine miglie (milliarium) ausser der ‚urbs regia‘ feierlich eingeholt und in die stadt geleitet, aber als unterkunft wird ihm eine herberge angewiesen, denn Otto lehnt es ab ihn zu empfangen. Widukind III, 10, daraus kurz Hrosvithae Gesta v. 697‒700 und Thietmar II, 5(3). Die schuld gab man der neidischen gesinnung des herz. Heinrich. Widukind l. c. und Cont. Reginonis, dessen worte auf beabsichtigte anstrengung eines hochverratsprocesses schliessen lassen. Konrad dadurch aufgebracht, verbindet sich (ungeachtet der bisherigen freundschaft mit Heinrich, Ruotgeri V. Brunonis c. 9 M. G. SS. 4, 257) mit seinem schwager Liudolf gegen den Baiernherzog, welcher seinen neffen durch seinen verächtlichen hohn noch mehr gekränkt hatte; beide schwäger meiden offenkundig Heinrichs gegenwart (devitaverunt eum). Widukind III, 10 (vgl. Cont Reginonis: unde etiam Cuonradus dux multum offensus a debita regis fidelitate defecit.) ‚Tunc‘ versöhnen sich auch die bisherigen gegner Konrad und erzb. Friedrich, welch letzterer schon an der verdachterregenden weihnachtsfeier Lindolfs zu Saalfeld (no 201a) teilgenommen hatte. Interea (offenbar infolge dieser Parteinahme des sohnes und schwiegersohnes, nach 3 tagen) rex regem alloquitur in gratiamque regis ac reginae susceptus, deditionis sponsionem dat foederisque spontanei diem locumque apud urbem Augustanam designans, Widukind l. c.; Hrosvithae Gesta v. 701‒4 und Thietmar l. c. gehen hier gleich auf das ergebniss des Augsburger tages über; Flodoardi Ann. allgemein: quem ille benigne suscipiens, concessis eidem rebus prout sibi visum fuit quibusdam in Italia(m?) pacifice redire permisit; ipse quoque Otto (! gemeint: Berengar) post celebrationem paschae Papiam regreditur, vgl. die urk. von 952 apr. Campi Piacenza 1, 491 no 55; der bericht der Cont. Reginonis: Nihil tamen de his quae voluit, obtinuit, sed machinatione Heinrici ducis fratris vix vita et patria indulta in Italiam rediit, steht mit Widukind in widerspruch und ist, wenn er auf das endergebniss des Magdeburger tages und nicht auf Ottos ursprüngliche absicht bezogen wird. unglaubwürdig: wäre Berengar nicht in bindender weise fortdauer seines italienischen königtums unter deutscher oberhoheit zugesagt worden, so wäre er sicher nicht auf den tag von Augsburg gekommen, und wäre er zu solcher unterwerfung nicht bereit gewesen, so wäre er Konrad nicht nach Deutschland gefolgt. Die entgegengesetzten ausführungen von Fietz Gesch. Berengars II. Leipzig 1870 p. 30 scheinen mir unhaltbar. ‒ Durch diesen ausgleich war für den augenblick die spannung beseitigt: Liudolf und erzb. Friedrich nahmen am tag zu Augsburg teil (no 217a.218), Konrad ist in no 215.217, und wieder in no 219 intervenient, unternahm (vor sept.) mit Hugo von Francien einen zug gegen Mareuil an der Marne, das dann k. Ludwig und erzb. Artold von Reims rasch wieder herstellten. Flodoardi Ann.; mit Artold söhnte sich Konrad nach no 219 bald wieder aus. ‒ Hierher fällt vielleicht die handlung von no 216.

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Cite as:

RI II,1 n. 211a, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0952-04-18_1_0_2_1_1_401_211a
(Accessed on 28.03.2024).