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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,1

Displaying record 305 of 982.

bestätigt dem von bischof Altfrid (von Hildesheim) gestifteten kloster Essen auf bitte der abtissin Hadewig nach rat der erzbischöfe Frithurich (Mainz), Wicfrid (Köln) und anderer bischöfe und grafen gleich seinen vorgängern freie wahl der abtissin, die von den frühern herrschern und andern getreuen gemachten schenkungen, deren besitztitel beim brand des klosters zugrunde gegangen sind, insbesondere den von erzbischof Gunthar (von Köln) mit zustimmung des papstes Nicolaus (in der bestätigung Agapets II. Jaffé-L. 3635 nur eine bulle des mit Gunthar nicht gleichzeitigen papstes Zacharias erwähnt) und der mitbischöfe verliehenen zehenten zwischen Embscher und Ruhr, die von den königen Lothar, Ludwig und Karl (alle deperd., unsicher was von den einzelnen geschenkt) tradirten besitzungen zu Homberg, Cassel (wüst), Huckarde, Olst, Archem, Irte, Godesberg, sowie den von seinem grossvater herzog Otto geschenkten, von könig Heinrich bestätigten (deperd.) hof Beeck und verleiht ihm die immunität mit der befugniss, dass nur der von der abtissin gewählte vogt die klosterleute zum gerichte berufen dürfe. Brun canc. adv. Frithurici archicanc. Zeugen: die erzbischöfe Fridurich (Mainz), Ruodbert (Trier); die bischöfe Richgowo (Worms), Conrad (Konstanz), Odalrich (Augsburg), Reginbald (Speier), Poppo (Würzburg); die äbte Hadomar (Fulda), Hagano (Hersfeld), Alawich (Reichenau), Hartbert (Ellwangen), Fastolf; Heinrich des königs bruder, herzog Herimann, die grafen Cuonrad, Erenfrid, Gebehard, Ekkihard, Hugo. Or. Düsseldorf (A). Lünig RA. 18b 326 no 3 aus k.; Or. Guelf. 4,389 unvollst.; aus A: F(uncke) in Tross Westphalia 2b 24 no 2; Lacomblet Niederrhein. UB. 1,54 no 97 = Funcke Gesch. von Essen 247 no 3; M. G. DD. 1, 167 no 85; facs. Berliner Abbild. III, 17. Nur die zwei ersten zeilen von kanzleihand, der rest sowie die fassung von einem privatschreiber, daher auch in anordnung der besitzbestätigung und vor allem durch anführung der zeugen gegen die kanzleigebräuche verstossend, iedoch von der kanzlei anerkannt, indem es wie no 427 mit einem erst seit iuli 972 verwendeten siegel neubesiegelt (vgl. Ficker UL. 1, 284) und von Otto II. 973 wörtlich bestätigt wurde (M. G. DD. 2,58 no 49 wo auch die 1,166 ausgesprochene verwerfung der urk. Ottos I. zurückgezogen ist). Die zeugenreihe, deren materielle richtigkeit auch M. G. DD. 1, 166 anerkannt ist, findet teilweise ihre bestätigung durch die erwähnung Alawichs, Heinrichs und Konrads in no 143, Richgowos in no 144, Ruodberts und ungenannter bischöfe und grossen in no 146. ‒ Wenn der brand von Essen wirklich erst 947 statt hatte (Ann. Colon. Jaffé-Wattenbach Cod. Col. 129) könnte die nachricht noch vor vollständiger mundirung bei hofe eingelangt und behufs aufnahme vollständigerer besitzbestätigung der vorliegende wortlaut beliebt worden sein; ein ähnliches blanquet no 531. ‒ Ueber die gründung vgl. Diekamp Suppl. zum Westf. UB. no 286.

Nachträge

Addenda (1)

Addendum by Dieter Rübsamen, submitted on 22.09.2015.

Lit.: W. Bergmann, Die Urkunde Ottos I. von 947 Januar 15 für das Stift Essen und die erste Erwähnung von Lirich und Lippern, in: Ursprünge und Entwicklungen der Stadt Oberhausen 1 (1991), S. 13-31.

 

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Cite as:

RI II,1 n. 145, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0947-01-15_1_0_2_1_1_305_145
(Accessed on 28.03.2024).