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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,1

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Wahl und krönung. Cumque illo ventum esset, duces (sämmtliche stammesherzoge s. unten) ac praefectorum principes cum caetera principum militum manu (später als ducibus caeteroque magistratu zusammengefasst) congregati in sixto basilicae magni Caroli cohaerenti collocarunt novum ducem in solio ibidem constructo, manus ei dantes ac fidem pollicentes operamque suam contra .... spondentes, more suo fecerunt eum regem, Widukind II, 1, daraus Thietmar II, 1: senatus ... fidem cum subiecione promisit (auch die von ihm gemeldete hinreise in begleitung der fürsten und der feierliche empfang durch den senatus stammt wol nur aus Widukind, vgl. no 55g). Dann zug in die kirche, wo die priesterschaft und das volk (omnis populus) ihn erwartet; der erzbischof Hildibert von Mainz stellt den fränkisch gekleideten könig in der mitte des tempels dem volke vor: a deo electum et a ... Heinrico olim designatum, nunc vero a cunctis principibus regem factum Oddonem; si vobis ista electio placeat, dextris in coelum levatis significate, was das volk mit freudenrufen thut (Thietmar II, 1 überträgt das auf die vorwahl [no 55g] der fürsten). Da die designation vorausgegangen, besteht die ‚wahl‘ in bloser huldigung. Bekleidung mit schwert mantel spangen, überreichung des scepters und salbung durch den erzb. von Mainz, dem dieses streitige recht (vgl. Waitz VG. 6,161) für diesmal von den erzb. von Köln und Trier überlassen worden war; krönung gemeinsam mit dem Kölner. Widukind II, 1, daraus Thietmar II, 1 der auch weihe der Edgith berichtet; die salbung und weihe Ottos auch Ruotgeri V. Brunonis c. 5 M. G. SS. 4,256 und Hrosvithae Gesta v. 131. Nach vollendung des gottesdienstes zug in die pfalz, krönungsmal cum pontificibus et omni populo; duces vero ministrabant (Giselbert von Lothringen omnia procurabat, Eberhard von Franken mensae praeerat, Herimann von Schwaben pincernis, Arnulf von Baiern eligendis locandisque castris praeerat; dieser erste bekannte fall von dienst der erzämter bezog sich also auf die ganze feier). Nach königlicher beschenkung der fürsten wird die menge fröhlich entlassen. Widukind II, 2. Ueber den namentlich wegen Lothringen wichtigen altkarolingischen krönungsort, über die bedeutung der dort vorgenommenen handlungen im allgemeinen sowie gegenüber den ansprüchen des westfränkischen königs und des iüngern bruders Ottos vgl. Köpke-Dümmler Otto I. 27 ff, Waitz VG. 6,135.141‒169.265, Ranke Weltgesch. 6b, 148 ff., Maurenbrecher Königswahlen 55 ff. Die wahl betonen ausserdem Cont. Reginonis 936: consensu primorum regni successor eligitur; wahl und erbrecht: Ann. Quedlinb. 937 M. G. SS. 3,54: iure haereditario paternis eligitur succedere regnis, vgl. Thietmar II, 1: patris decreto et peticione eligerunt; das erbrecht allein Liudprand Antap. IV,15; Hrosvithae Gesta v. 128 und Thietmar im prolog zu I. II. Zusammenfassend Flodoardi Ann.: Heinrico rege sub isdem diebus obeunte contentio de regno inter filios ipsius agitatur; rerum tandem summa natu maiori nomine Othoni obvenit (vgl. no 55g). ‒ Die nachfolge erwähnen auch, und zwar zum richtigen iahre: Ann. Corb., s. Bonifacii breviss., Mett. breviss., s. Vincentii Mett. M. G. SS. 3, 4.118.155.156; Ann. Laub. = Leod. = Blandin. ib. 4,16; 5,25; Weingart. (Aquisgrani regnum suscepit); Ann. Aug.; Sangall, mai. = Einsidl.; Herimanni Aug. chr. ib. 1, 67. 69. 78; 3,141; 5,113; Ratispon. ib. 17, 583; zu 935 die ableitungen der Hersfelder Ann. (Hildesheim., Weissemburg., Lamberti ib. 3, 54. 55, Ottenbur. 5, 4, Altah. 20,785); Colon. Jaffé-Wattenbach Cod. Colon. 129; Stabul. M. G. SS. 13,42 (wortlaut = Ann. Weingart.); zu 937 Ann. s. Maximini ib. 4,7, Wirziburg. 2,241 und Quedlinb. 3,54; zu 938 die Ann. Lob. = s. Bonifacii und Ann. Prum. ib. 13, 234; 3,118; 15, 1292. ‒ Der krönungstag ist nicht überliefert, nach der zählung der regierungsiahre schwankt er zwischen dem 7. und 8. aug., M. G. DD. 1,80; da der 7. aug. auf einen sonntag fällt, ist ohne zweifel mit Böhmer und Stumpf dieser tag als krönungstag anzusehen, wie von Karl Gr. bis Heinrich V. alle bekannten krönungen ausser der Ludwigs IV. (BM. 1931d) auf sonn- oder festtage fielen (vgl. BM. 128d, 361c, 466b 1143d, von Arnolf tag unbekannt BM. 1862h, Otto I. 962 und Otto II. M. G. DD. 1,80.81; für Otto III. Stumpf-Brentano Reichskanzler 2,75, Heinrich II. ib. 109, Konrad II. ib. 151; Heinrich III. ib. 173; Heinrich IV. ib. 209, Konrad (Gegenkönig) ib. 252; Heinrich V. ib. 253 und wegen des urspr. termins der kaiserkrönung Giesebrecht Kaiserzeit 3 4 811); die datirung der nur in einer handschr. s. XI‒XII (vgl. N. Arch. 15,210) überlieferten akten des augsburger concils 952 erscheint mir keineswegs mit M. G. DD. 1,236 und Sickel Beitr. VIII. Wiener SB. 101.136 den 8. aug. als epochentag zu erweisen. ‒ Die indiktion ist in der ottonischen kanzlei sehr nachlässig und verschieden umgesetzt; ob die epoche des a. inc. weihnachten oder ian. 1 ist, lässt sich nicht entscheiden, vgl. Sickel ebenda 141, am verlässlichsten ist die zählung der regierungsiahre. ‒ Bis zur kaiserzeit führt Otto ausser auf dem italienischen zuge 951 stets den einfachen königstitel wie sein vater; die kanzlei des vaters wurde vollständig übernommen.

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RI II,1 n. 55h, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0936-08-07_1_0_2_1_1_135_55h
(Accessed on 18.04.2024).