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RI II Sächsisches Haus (919-1024) - RI II,1

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Reichsangelegenheiten. Fortdauer des Bonner bündnisses. Heinrich unterstützt weder den weiteren kampf Giselberts gegen Karl (vgl. no 3) noch die durch herzog Giselbert von Lothringen geförderte (vgl. auch Richer I,40) erhebung Roberts von Francien zum gegenkönig (iuni 29). vgl. Flodoardi Ann. 922 (wogegen die erzählung Richers I,39, dass Giselbert zuerst den könig Heinrich beredet habe, sich zum könig von Belgica und Germania krönen zu lassen, als willkürliche erfindung erscheint). Wol aber wurde zu Koblenz iussu ven. principum Caroli videlicet et Henrici regum ein gemeinsames concil abgehalten, an dem iedoch blos 8 bischöfe (von Köln, Mainz, Würzburg, Minden, Osnabrück, Worms, Strassburg, Paderborn) teilnahmen; nur beschlüsse geistlichen inhaltes bekannt: c. 1 verbot der heiraten unter dem o. grad, c. 5 gerichtsbarkeit über geistliche sachen den bischöfen reservirt, c. 6 unterwerfung der klosterkirchen unter die iurisdiktion des bischofes, c. 7 strafe auf verkauf von christensklaven, c. 8 zehentpflichtigkeit eines in weitere hand geschenkten gutes, c. 9 priester dürfen ihrer kirchen durch die patrone nur nach vorausgegangenem kirchlichem urteil beraubt werden. M. G. LL. 2,16 und ein weiterer kanon über die bestrafung des immunitätsbruches p. 17 anm. h, und aus Salzburger hs. gedruckt von Phillips in Wiener SB. 49,782. Letzterer trägt die rubrik: ex concilio apud Confluentiam, cui interfuere H. et K. reges, was nicht unmöglich ist, aber doch auch aus blossem missverständniss der einleitung LL. 2,16 entstanden sein kann, vgl. Waitz Heinrich I. 3 65. Der zeitpunkt der synode unbekannt, wegen der geringen zahl westfränkischer bischöfe vielleicht nach Roberts krönung. ‒ In dieses iahr durfte die abtretung des Aargaues bis zur Reuss an k. Rudolf von Burgund fallen; nach Liudprand Antap. IV, 25 als gegenleistung für die von H. sogar durch drohungen erzwungene schenkung der h. lanze (vgl. über dieselbe Waitz VG. 6,233); das Auctarium Garst. = Ann. s. Rudberti Salisb. und Ann. Admunt. M. G. SS. 9,565.771.571 setzen diesen undatirten durch Otto von Freising (Waitz Heinrich I. 3 66) vermittelten bericht in dieses iahr; da in demselben auch die vermälung k. Rudolfs mit der tochter des herzogs Burchard von Schwaben erfolgt, Ann. Sangall. mai. 922 M. G. SS. 1,78 und S. Galler Mittheil. 19, 282, hängen die beiden ereignisse wahrscheinlich zusammen, vgl. Waitz. Heinrich I. 3 66 ff.; Bonizo Ad amicum l. IV. M. G. Libelli 1,581 schreibt diese erwerbung ganz abenteuerlich Otto I. zu. ‒ H. Arnulf von Baiern unternahm einen zug gegen Böhmen. Auct. Garst. M. G. SS. 9,565; auf einen mit dem könige gemeinsamen zug gegen die Slaven führt die nachricht der Cont. Reginonis 921 (aber nach tronbesteigung Roberts, vgl. no 2b) H. reprimendae Sclavorum sevitiae insistit und auch Richer I,39 erwähnt einen mit der erhebung Roberts gleichzeitigen zug Heinrichs contra Sarmatas (dieselbe bezeichnung der Slaven wiederholt bei Flodoard).

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Cite as:

RI II,1 n. 7a, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0922-00-00_1_0_2_1_1_30_7a
(Accessed on 19.03.2024).