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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,2

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(Der Gesandte R. Gondesalvi) de Puebla berichtet Ferdinand (von Aragon) und Isabella (von Kastilien) vom engl. Kgshof unter anderem: Perkin (Warbeck = der „falsche York“), dessen Parteigänger wohl nur seine Flucht berichtet haben, wurde wieder aufgegriffen und zwei Tage an den Pranger gestellt; nun wird er seinem Gefängnis nie wieder entkommen können. -- Die Gesandten Venedigs und Mailands haben in England nichts erreicht. Der Hg von Mailand ließ dem engl. Kg mit süßen Worten einen Gesandten ankündigen, der um die Hand einer der Töchter des engl. Kgs für den Sohn des Hgs (=Massimiliano) werben soll. -- Schon seit langer Zeit wurde in England die Gesandtschaft KMs erwartet, da es sehr an einem guten Frieden mit KM und dem Ehg (Philipp) interessiert sei, in den auch Spanien eingeschlossen ist. Was G. Gomez de Fuensalida dazu meint, ersehen die span. Kge aus dem beiliegenden Bericht des Dekans von Jaen. -- Gestern (16. Juli) überbrachte ein Bote KMs ein Bündel von Briefen (von den Ligagesandten an KMs Hof). Sie stimmen mit dem Bericht des Dekans nicht überein, sondern der engl. Kg wird darin bestürmt, die Gelegenheit nicht zu verschlafen und seinen alten Feind (den frz. Kg) anzugreifen, um die geraubten Gebiete (=Bretagne) zurückzuerobern; zugleich hat KM angekündigt, im Krieg gegen Frankreich wahre Wunder zu vollbringen. Der engl. Kg schickte nach Puebla und besprach sich lange mit ihm. Er würde KM gerne gegen Frankreich Krieg führen sehen, um dessen wunderbare Leistungen zu sehen, nicht aber daran teilnehmen: weil er KMs Verhalten bei anderen Gelegenheiten nicht vergessen hat, sei er KM gegenüber nicht nur sehr vorsichtig, sondern hege auch ernste Zweifel an der Beständigkeit, Wahrhaftigkeit und Ausdauer KMs; KMs (wahre) Absichten würde er aber sehr gerne kennen. Deswegen rät der engl. Kg, Spanien möge einen guten Frieden mit Frankreich annehmen, falls der frz. Kg einen solchen anbietet; in ihm, Heinrich, würden sie dadurch einen aufrichtigen und beständigen Freund gewinnen und zugleich den Frieden der Christenheit sichern. -- Am nächsten Tag (17. Juli) ließ der engl. Kg dem Puebla die Briefe vom Hof KMs vorlegen. Die beiliegende diesbezügliche Note verfaßte der lateinische Sekretär des engl. Kgs, denn man ließ Puebla keine Zeit, die Briefe zu kopieren; die vier Briefe -- der eine vom päpstlichen Legaten (L. Chieregati), der andere von G. Gomez de Fuensalida, der dritte und einzig unterzeichnete vom neapolitanischen Gesandten Fr. de Montibus und der vierte vom mailändischen Gesandten E. Brascha --, stimmen mit dem Ansuchen KMs überein. Puebla erstaunt nur, daß Fuensalida nicht auch ihm geschrieben hat, besonders da dieser dem Dekan von Jaen ganz Gegensätzliches schrieb. -- Anschließend suchte Puebla Kg Heinrich auf und teilte diesem alle Gründe mit, warum Spanien KM und den Ehg nicht in das Bündnis (mit England) einschließen wolle; da diese Gründe sogar einen Stein beeindrucken würden, war der wesentlich leichter zu überzeugende engl. Kg damit zufrieden und bereit, das Geschäft unverzüglich abzuschließen. Weiters fragte der engl. Kg, ob Spanien in den von KM so sehr gewünschten Krieg gegen Frankreich eintreten wird; in diesem Fall werde er nicht untätig bleiben und keinesfalls ohne Einverständnis Spaniens mit Ludwig XII. Frieden oder Waffenstillstand schließen. Puebla gab keine klare Antwort, spornte den engl. Kg aber eher (zum Krieg) an. -- Noch während KMs Gesandtschaft in England war, traf auch die von Flandern (=Ehg Philipp) ein. -- Mitteilungen zum span. Gesandten in Schottland, Pedro de Ayala, und zum schott. Kg. Xin 17. Juli 1498.

Archival History/Literature

REG: Bergenroth, Calendar England 1, I, 155 ff., Nr 203 (dort Überlieferungsangabe). -- LIT: Gröblacher, Maximilian 1498, 265 ff.

Nachträge

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Cite as:

RI XIV,2 n. 8713, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1498-07-17_2_0_14_2_0_5062_8713
(Accessed on 24.04.2024).