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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 8

Displaying record 443 of 528.

K. F. bestätigt in Anwesenheit der bei ihm versammelten Kff. und Fürsten dem persönlich vor ihm erschienenen Pfgf. Philipp bei Rhein alle zu ime und seinem churfurstenthum, herrschaften und herlichkeiten gehörenden Rechte, Freiheiten, Gnaden, Gewohnheiten, Besitzungen, Eigenschaften, Schlösser, Städte, Länder, Leute, Klöster, Klostervogteien, Mannen, Mannschaften, Lehen, Lehenschaften, Kreise, Wälder, Hölzer, Büsche, Felder, Weiden, Wasser, Wasserläufe, Fischereien, Jagden, Wildbänne, Gerichte, Geleitrechte, Münzen, Erze, Bergwerke, Nutzen, Zinsen und Gülten sowie die darüber ausgestellten Handfesten und Briefe, die Philipp, dessen Vater und ihre Vorfahren von römischen Kaisern und Königen erworben haben. Insbesondere bestätigt er ihm die Herrlichkeit und Mannschaft der Kessler und anderer Handwerke, das Reichsvikariat, die Hinterlassenschaft erbenlos verstorbener Bastarde, alle vom Reich erhaltenen Ämter und Pfandschaften1, namentlich die Ortenau (Mortenawe)2 mit Offenburg, Gengenb ach (Grunenbach)3, Zell, Ortenberg, Guttenberg (Gudenburg), Falkenburg4 mit den zugehörigen und zur Pfandschaft zählenden Dörfern, auch Gemeinde, Burg, Stadt und Zehnt Eberbach, Burg, Stadt und Zehnt Mosbach, Sinsheim, Trifels (Dreifelden), Neukastel (Nikastel), Germersheim, Annweiler, Wegelnburg mit anderem Zubehör, Schefflenz und anderem auf der ebene, die Königsleute und was zur Zehnt Mosbach und in die stuberzent (zu Reichartshausen)5 gehört, die oberzent zu Reichartshausen gelegen binnen ein meyl wegs umb die Eschenutze6, die Juden zu Speyer und Worms, Oppenheim, (Gau-)Odernheim, (Kaisers-)Lautern, Ingelheim samt Zubehör und Neuwolfstein sowie ferner alle bisher besessenen Zölle, Groschen und Turnosen. Der K. erklärt alle gegen diese Rechte und Privilegien erwirkten Briefe für ungültig, gebietet allen Fürsten, Prälaten, Gff. etc. und sonstigen Reichsuntertanen Beachtung bei seiner und des Reichs schweren Ungnade und bekräftigt, daß der Pfgf. oder seine Erben diese Bestätigung, sooft sie dies wünschen, von ihm erneuert bekommen.

Originaldatierung:
Am fünfzehenden tag des monats februarii (nach Kop.).

Archival History/Literature

Kop.: Abschrift im Hess. StA Darmstadt (Sign. C 1 A n. 72, Bl. 478r-479v), Pap. (18. Jh.).

Reg.: Regg.F.III. H.4 n. 896 (nach unzulänglicher Überlieferung); RTA MR 1 S. 183 n. 186. Lit.: Ziehen, Mittelrhein 1 S. 127ff.; Schaab, Kurpfalz 1 S. 104ff.; A. Wetterer, Die Kurpfalz in der Ortenau, in: Die Ortenau 22 (1935), S. 71-88.

Footnotes

  1. 1Vgl. die 1447 Kg. F. zur Bestätigung vorgelegte Liste der pfälzischen Reichspfandschaften bei Chmel n. 2399.
  2. 2Die Pfandschaft Ortenau war ursprünglich den Bff. von Straßburg verpfändet. 1447 September 29 bestätigte Kg. F. dem Pfgf. Ludwig (IV.) bei Rhein den von Straßburg eingelösten Teil zusammen mit dem ihm bereits gehörenden (Chmel n. 2346).
  3. 3Wohl Verlesung des Kopisten.
  4. 4Die Aufzählung ist hier mißverständlich. Guttenberg und Falkenburg gehörten zwar zum kurpfälzischen Pfandbesitz, nicht aber zur Ortenau.
  5. 5Auch Stüberzent, vgl. die Ablösungsbewilligungen K. Karls IV. von 1378 März 18 und Kg. Wenzels von 1379 März 6 (Regesten Pfalzgrafen 1 n. 4208 u. 4276). Desgl. für die Oberzent von 1367 Januar 11 (ebd. n. 3689).
  6. 6Verschrieben für Elsenz, den heutigen Elz-Bach, Zufluß des Neckars in Mosbach. Zu den Zenten vgl. allgemein: Reichartshauser und Meckesheimer Zent, bearb. v. C. Brinkmann, Heidelberg 1917 (= Badische Weistümer und Dorfordnungen. I. Abt. Pfälzische Weistümer und Dorfordnungen, H. 1).

Registereinträge

Nachträge

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Cite as:

[RI XIII] H. 8 n. 443, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1486-02-15_3_0_13_8_0_12451_443
(Accessed on 28.03.2024).