Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Friedrich III. - [RI XIII] H. 4 n. 799

1478 Mai 14, Graz

URI Mark

K. F. teilt allen Reichsuntertanen mit, Bürgermeister und Rat der Stadt Frankfurt hätten ihm vorbringen lassen, sie würden wider gemein recht, die kgl. Reformation¹ und entgegen ihren Freiheiten vielfach von und mit den westfälischen Gerichten bekümmert aus angenomer mutwilliger clag und in Fällen, für die diese Gerichte nicht zuständig seien. Denn sie würden niemandem, der Ansprüche gegen sie, ihre Bürger, Beiwohner, Hintersassen etc. zu haben vermeine, das Recht vor dem K. als ihrem ordentlichen Richter oder vor ihrem Schultheißen und Gericht in Frankfurt abschlagen. So müßten sie gerade jetzt wegen einer Klage Gf. Ottos von Waldeck erhebliche ungerechtfertigte Schädigung befürchten. Der K. erklärt, nicht willens zu sein, seine ksl. Obrigkeit durch die westfälischen Gerichte mißachten und die Frankfurter widerrechtlich beeinträchtigen zu lassen. Obwohl die Urteile der westfälischen Gerichte in dieser Hinsicht von vornherein ungültig waren, befiehlt er den Adressaten bei einer Pön von 100 Mark Gold, die je zur Hälfte der ksl. Kammer und den Geschädigten zufallen sollen, jegliche Beeinträchtigung der Frankfurter und ihrer Güter in ihren Ländern und Gebieten zu unterbinden und sich daran nicht zu beteiligen, vielmehr ihnen auf Ersuchen Hilfe zu leisten, die Angreifer und ihre Habe gefangenzunehmen und so lange zu arrestieren, bis den Frankfurtern Schadenersatz zuteil geworden ist, sie unklaghaft gemacht sind und die Strafen der Reformation und der Frankfurter Freiheiten entrichtet worden sind.

Originaldatierung:

Am viertzehenden tag des monads may.

Kanzleivermerke:

KVr: A.m.d.i. - KVv: Conserv(atorium?) Franckfurt (oberer Blattrand).

Archival History/Literature

Org. im StadtA Frankfurt/M. (Sign. Ehrmann'sche Femesachen, Kasten 2 n. 120, sub dat.), Perg., rotes S 18 rücks. aufgedrückt.

Footnotes

1. ¹Vgl. H. 4 n. 41.