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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 30

Displaying record 309 of 332.

K.F. überlässt Sigmund Prueschenk, seinem Obersten Schenken in Österreich und Obersten Truchsess in der Steiermark, Freiherrn von Stettenberg, Hofmarschall und Kämmerer, sowie dessen Bruder Heinrich, seinem Rat und Pfleger zu Sarmingstein, zum Bau eines Schlosses zwischen dem Markt Grein und dem Dorf Saxen an der Donau1 und zur Errichtung einer Maut an demselben ennde oder ob sy davon gedrungen wurden, anndern ennden im Ftm. Österreich bis zur Fertigstellung des Schlosses und Einrichtung der Maut das Schloss Sarmingstein pflegweise, das sie von der noch von K.F. zu benennenden Burghut und auf ihre eigenen Kosten instand halten sollen.2 Die Brüder Prueschenk hatten K.F. 70.000 fl. rh. für die Instandsetzung der Schlösser Sarmingstein3 und Höbersdorf, die er ihnen zusammen mit den dortigen Aufschlägen verschriebenen hatte, und für die Besoldung der ksl. Dienstleute in Korneuburg, Wien und Laa an der Thaya geliehen. Zur Tilgung dieser Schuld und gegen Abtretung der beiden Schlösser hat K.F. den Bau eines neuen Schlosses erlaubt und ain ewige mawtt zenemmen vergunntt. Die Brüder sollen K.F. dessen Sohn Maximilian und deren Erben mit dem Schloss Sarmingstein gehorsam sein, es ihnen auf deren Kosten offenhalten, von dort aus ohne ksl. Befehl keinen Krieg anfangen, kein Bündnis mit den Feinden eingehen und ohne ihre Einwilligung keine baulichen Veränderungen vornehmen. Sind Schloss und Maut errichtet und fordern K.F. oder seine Erben das Schloss Sarmingstein schriftlich oder mündlich zurück, sollen die Brüder es samt allem Zubehör unverzüglich abtreten, als sy sich des gen vns in sonnderhait verschriben haben.

Originaldatierung:
An montag nach dem sonntag Oculi in der vasten.
Kanzleivermerke:
KVr: C.d.i.p. – KVv: Rta.

Archival History/Literature

Org. im HHStA Wien (Sign. AUR sub dat. 1488 III 10), Perg., rotes S 21 in wachsf. Schüssel mit wachsf. S 16 rücks. eingedr. an Ps. Links unter der Plica eigenh. Vermerk K.F.s: praescripta recognoscimus.

Reg. Chmel n. 8260; Lichnowsky (-Birk) 8 n. 1097.

Lit.: Probszt-Ohstorff, Die Brüder Prueschenk S. 117f.; Grabherr, Burgen S. 187; Grüll, Oberösterreichs Burgen S. 37; zu Sigmund Prueschenk s. Heinig, Friedrich III./1 S. 78–88.

Commentary

Die Brüder Prueschenk stellen K.F. diesbezüglich zwei Reverse aus: 1488 März 10, Org. im HHStA Wien (Sign. AUR sub dat. 1488 III 10), Perg., 2 rote SS der Ausst. in wachsf. Schüsseln an Ps.; Reg.: Chmel n. 8258; Geschichtliche Beilagen St. Pölten 12 S. 134; 1488 März 20, Innsbruck, Org. im HHStA Wien (Sign. AUR sub dat. 1488 III 10), Perg., 2 rote SS der Ausst. in wachsf. Schüsseln an Ps.; Reg.: Chmel n. 8264.

Footnotes

  1. 1Die Greinburg wurde zwischen 1488 und 1493 oberhalb Grein an der Donau errichtet.
  2. 2Bereits 1479 Oktober 14 verschrieb K.F. Heinrich Prueschenk das Schloss Sarmingstein und verpfändete ihm die dortige Maut um 1.500 Pfd. Pf., s. das in Vorbereitung befindliche Heft der Regg.F.III. für den Zeitraum von 1476–1479.
  3. 31488 errichteten die Brüder Prueschenk einen Rundturm zu Sarmingstein, der als Überwachungsposten der Donau dienen sollte, s. Grabherr, Burgen S. 208.

Nachträge

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Cite as:

[RI XIII] H. 30 n. 309, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1488-03-10_2_0_13_30_0_309_309
(Accessed on 29.03.2024).