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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 23

Displaying record 801 of 810.

K.F. teilt Bernhardin von Stauf und Hans Zenger mit, daß die Zenger bei seinem letzten Abschied vom Hof zugesagte Übersendung unnser gemain mandat wider die von Regenßpurg, auff die acht, darein wir sie than, sich verzögert, weil er seinem Sohn Kg. Maximilian schon vorher versprochen habe, mit der Acht untz unnser lieben Frawen tag nativitatis nechtskomend (Sept. 8) stillzuhallten. Er versichert ihnen, anschließend unverzüglich verordnen zu wollen, daß sie die Mandate erhalten, und ermahnt sie mit ausdrücklichem Gunstversprechen, alle ihnen erteilten Aufträge bzgl. Regensburgs fleißig auszuführen, damit die furganngk gewynnen.

Originaldatierung:
Am eritag sant Bartholomes aubent des hailigen zwellffbotten (nach Kop.).

Archival History/Literature

Kop.: Beilage zu einem Schreiben Hans Zengers von Trausnitz vom 9. September 1491 an dessen Vetter Bernhardin von Stauf zu Ehrenfels, den obersten Hauptmann des Schwäbischen Bundes, mit welchen dieser wiederum am 14. September 1491 von Ehrenfels aus Gf. Haug von Werdenberg informierte, was alles abschriftlich überliefert ist im LA Bad.-Württ., HStA Stuttgart (Sign.: A 602, Nr. 5860, Fasz. 2 Nr. 17, fol. 1v-2r), Pap. (15. Jh.). Lit.: Siehe detailliert Striedinger, Kampf um Regensburg (1890-1891); Hesslinger, Anfänge S. 181f.; Fuchs, Kampf um Regensburg (2000); Wolf, Doppelregierung Friedrichs III. S. 512.

Commentary

Am 24. April 1491 hatte K.F. den Freiherrn Bernhardin von Stauf sowie Hans Zenger zu Verhandlungen mit der Regensburger Gemeinde bevollmächtigt und dieser für den Fall fortgesetzten Ungehorsams angedroht, das bereits gefällte Achturteil auch ausgeen zu lassen, s. Regg.F.III. H. 15 n. 427. Am 9. September 1491 berichtete Hans Zenger seinem Vetter Bernhardin von Stauf, er sei entsprechend dem – von der bisherigen Forschung weitgehend unbeachteten – Abschied, der ihm und Hans Judmann jüngst in Rottenburg (Rotemburg) von ihren gnädigen Herren von Mainz und Württemberg (also doch wohl: Eb. Berthold und Gf. Eberhard V.), auch von ihm (Stauf) und anderen zuteil geworden sei, unverzüglich zum Kaiser gereist und habe erwirkt, was die eingeschlossene Kopie des ksl. Antwortschreibens (i.e. unser Stück) auf sein und Staufs Vorbringen beinhalte. Dieses Schreiben sei ihm (Zenger) nach seiner Abreise vom ksl. Hof nachgeschickt worden, so daß er unverzüglich jemanden zurückgeschickt habe. Sobald er die fraglichen Briefe gegen Regensburg erhalte, werde er sie ihm verkünden. Im übrigen habe auch die Löwengesellschaft den Rottenburger Abschied ausgeführt und Jobst Zenger und Hans Judmann zum König (Władislaw II.) von Böhmen und Ungarn geschickt, welche ihrerseits täglich zurückerwartet würden. Bernhardin von Stauf übersandte Zengers Schreiben am 14. September 1491 durch einen Boten an Gf. Haug von Werdenberg mit dem Bemerken, er erwarte die ksl. Mandate binnen acht Tagen und wolle die Regensburger anschließend sofort angreifen. Allerdings bitte er um Verhaltensmaßregeln in Anbetracht der Versicherung etlicher namhafter Personen aus der Regensburger Gemeinde, sie wollten sich dem Kaiser unterwerfen, sobald die ksl. Acht (-deklaration) eintreffe und Hz. Albrecht (IV.) von Bayern ihnen nicht sogleich daraus helfe, denn man habe sie betrogen und ihnen weisgemacht, sie seien dem Kaiser nichts schuldig. Die hier erkennbar gefürchtete, von Stauf, Zenger und höheren Schwäbischen Bundeskreisen hingegen forcierte, ja geradezu sehnsüchtig erwartete mündliche und schriftliche Deklaration Regensburgs in die Reichsacht erfolgte am 1. Oktober 1491 und wurde zusammen mit einigen gleichzeitigen Ausführungsmandaten ausführlich regestiert in den Regg.F.III. H. 15 n. 429-433, sowie im vorliegenden Band in den beiden nachfolgenden Regesten.

Registereinträge

Nachträge

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Cite as:

[RI XIII] H. 23 n. 797, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1491-08-23_1_0_13_23_0_801_797
(Accessed on 28.03.2024).