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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 23

Displaying record 759 of 810.

K.F. wirft den Bürgermeistern und Räten der Städte Augsburg, Konstanz, Rottweil, Heilbronn, Wimpfen, Donauwörth (Werde) und Buchhorn vor, seine Mandate1 verachtet und bisher nicht dem Schwäbischen Bund beigetreten zu sein, weshalb sie die angedrohten Strafen verwirkt hätten. Dies zu deklarieren, habe er aus besonderer Gnade bis jetzt aufgeschoben, doch gebietet er ihnen nun abermals bei ihren Pflichten gegenüber ihm und dem Reich, den in den früheren Mandaten angedrohten Strafen und seiner schweren Ungnade aus ksl. Machtvollkommenheit, den Beitritt binnen neun Tagen nach Erhalt dieses Mandats unverzüglich zu vollziehen. Sämtliche eidlichen oder uneidlichen Verpflichtungen gegenüber Dritten, die dem entgegenstehen könnten, erklärt er aus ksl. Machtvollkommenheit, aus eigener Bewegnis und mit rechtem Wissen für aufgehoben, und mit denselben Rechtsfiguren erklärt er sie und alle die Ihren ieczo alsdann unnd dann als ieczo in Kraft dieses Briefes der Reichsacht und -aberacht sowie allen anderen Strafen verfallen, sofern sie diesem Gebot abermals nicht gehorchen sollten.

Originaldatierung:
Am sibenzehenden tag des monets septembris (nach Kop. A).
Kanzleivermerke:
KVr: A.m.d.i.p. (nach Kop. A).

Archival History/Literature

Kop.: (A) Inseriert in einem von Gf. Haug von Werdenberg, Hauptmann des gemainen buntes im lannd Swaben, erbetenen und von den öff. Notaren Gallus Bader, comissari zu Ulm, sowie Hans Schappenler von Ulm gen. Kneußlin beglaubigten Vidimus2 von Bürgermeistern und Rat der Stadt Ulm von freytag nach sanct Gallen tag 1488 (Okt. 17) im LA Bad.-Württ., HStA Stuttgart (Sign.: A 602, Nr. 5845), Perg., rotes (Sekret-) S d. Ausst. in wachsfarbener Schüssel an Ps. – (B) Abschrift des vorgenannten Vidimus ebd. (Sign. A 602, WR 5861a, Fasz. 2 Nr. 11 fol. 12r-14v), Pap. (15. Jh.), derzufolge (fol. 14v) es am 25. Oktober 1488 zu Esslingen durch Ludwig von Neipperg (Nippenburg) und "den" Zollern (?) verkündet worden sei. Druck: Lünig, RA 7/4 S. 87f. n. 32; Datt, De pace publ. (1698) S. 288; UB Heilbronn 2 n. 1500(a). Reg.: Württ. Regg. S. 214 n. 5845; Chmel n. 8315; UB Heilbronn II Nr. 1500; RTA MR 3 S. 482 n. 98c; Kramml, Konstanz S. 460 n. 432; Schaab, Städtebund 2 S. 464f. n. 340. – Erwähnt in der u.a. Erwerbungsliste Emershofens: Item was man im auf unnd angeben hat von mandaten zuerlanngen auf all reichstett, so von dem puntt erfordert sind, mit aucht und aberaucht und der clausel der declaracion; s. auch Klüpfel, Urkunden 1 S. 39f. Lit.: Hesslinger, Anfänge S. 121.

Commentary

Dieses und andere ksl. Mandate bzgl. des Schwäbischen Bundes erlangte ausweislich einer Notiz-Liste der Ulmer Kanzlei im LA Bad.-Württ., HStA Stuttgart (Sign. A 602, Nr. 5800 S. 12: Item Ludwig von Emerßhofen hat gebracht wie hernach lautt ...) der Bundesgesandte Ludwig von Emershofen, welcher von dem am 8. September zu Stuttgart gehaltenen Tag des Bundes an den K. abgeordnet worden war und von diesem die im LA Bad.-Württ., HStA Stuttgart (Sign. A 602, Nr. 5843) überlieferte "Antwort" erhielt. Die Liste wird von den RTA M.R. 3 Nr. 100c S. 488 nach LA Bad.-Württ., HStA Stuttgart (Sign. A 602 Nr. 5860/I Nr. 9) ediert und auf 1488 Okt. 15 datiert. Auch der Ritter Jörg von Ehingen war zu der Zeit diplomatisch tätig; am 1. Okt. 1488 wies Gf. Eberhards V. Kanzler Dr. Ludwig (Vergenhans) den Landschreiber (Johann Keller gen. Moll?) an, 42 fl. an Ehingen für den Ratschlag samt Botenlohn in der Sache zwischen Württemberg und Rottweil auszuzahlen, s. LA Bad.-Württ., HStA Stuttgart (Sign. A 602 Nr. 14819), Pap. Einem Schreiben Gf. Haugs von Werdenberg an seinen Mithauptmann Wilhelm Besserer vom 1. November 1488 zufolge, welches als Org. überliefert ist im LA Bad.-Württ., HStA Stuttgart (Sign. A 602 Nr. 5800 fol. 13, Pap., rotes S d. Ausst. als Verschluß rücks. aufgedrückt), hatten Heilbronn und Wimpfen ihm mitgeteilt, sie seien mittels eines Vidimus dieses ksl. Mandats zum Beitritt aufgefordert worden. Auf ihre Frage, wann und wo sie diesen vollziehen könnten, habe er sie lediglich auf die neuntägige Frist hingewiesen. Etliche Korrespondenz Ulms und Heilbronns in Bundessachen aus den Jahren 1488-1495 birgt das LA Bad.-Württ., HStA Stuttgart (Sign. A 602 Nr. 5860f. sowie 5861a-d).

Footnotes

  1. 1Siehe die mit unserer n. 729 einsetzenden Einungsmandate.
  2. 2Als von Gf. Haug von Werdenberg, des gemainen Hauptman(s) der gesellschafften sannt Jörgenschiltz des lands Swaben, benannte Zeugen führen die Notare die Laien des Bms. Konstanz Hans von Stotzingen, Hans Harscher und Hans Esslinger d.J. an.

Registereinträge

Nachträge

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Cite as:

[RI XIII] H. 23 n. 755, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1488-09-17_2_0_13_23_0_759_755
(Accessed on 20.04.2024).