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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 23

Displaying record 648 of 810.

K.F. befiehlt desgleichen seinem Schwager Gf. Eberhard (V.) d.Ä. von Württemberg und lädt ihn andernfalls auf den 45. Tag nach Ablauf der Frist von sechs Wochen und drei Tagen bzw. auf den ersten darauf folgenden Gerichtstag1 peremptorisch vor sich, um sich auf Hz. Sigmunds von Österreich (-Tirol) Ungehorsamsklage sowie darauf zu verantworten, ihn rechtlich in unnser unnd des Richs aucht zu erklären und ferrer nottdurfftig procesß des rechtens gegen ihn zu geben. Er weist ihn darauf hin, daß auch im Falle seiner Abwesenheit prozessiert werden wird, als sich das nach siner ordnung gepurt2.

Originaldatierung:
Gebenn mit urtail ... am nunden tag des monats julii (nach Kop.).
Kanzleivermerke:
KVr: A.m.d.i. (nach Kop.).

Archival History/Literature

Kop.: Abschrift mit der Überschrift die letst ladung des kaisers an minen gnedigen her(re)n im LA Bad.-Württ., HStA Stuttgart (Sign. A 602, Nr. 4856), Pap. (15. Jh.). – Undatiertes, vielfach korrigiertes Konzept des ksl. Kammergerichts, d.h. der für dieses tätigen römischen Kanzlei, im LA Bad.-Württ., HStA Stuttgart (Sign.: A 602, Nr. 4855), Pap. (15. Jh.). Reg.: WR 4855 und 4856. – Die sachlichen und juristischen Auseinandersetzungen sind umfassend dokumentiert (und tlw. ediert) in den Protokoll- und Urteilsbüchern 1465-1480 unter der Verfahrensnummer V6193.

Commentary

Als politische Instrumentalisierung der Prozeßniederlage wird man werten, daß der K. dem Gf. schon einen Tag später erneut dringlich befahl, nicht Ludwig von Freyberg, sondern Gf. Otto von Sonnenberg bei der Erlangung des Bistums Konstanz beizustehen, s. Regesten bei Sattler, Graven 4, Beilagen S. 107f. n. 69 und Lichnowsky, LB 7 n. 1958; vgl. schon unsere n. 637. In diesen Verfahrenszusammenhang gehört die im LA Bad.-Württ., HStA Stuttgart (Sign. A 602, Nr. 4852, Pap.) sine dato et loco überlieferte Instruktion für Graf Eberhards Vertreter Hans vom Stain zu Verhandlungen wegen der Herrschaft Hohenberg. Nach dem pap. Konzept im LA Bad.-Württ., HStA Stuttgart (Sign. A 602, Nr. 4857) gab Gf. Eberhards Landhofmeister nach Gesprächen mit Dr. Martin Kellner4 und Johannes F(e)ucht5 an unser lieben Frauwen aubend nativitatis Marie 1476 (Sept. 7) aus Urach seinem Herrn den Rat, gemäß der Protestation über Dietrich von Weiler6 die Teidigung Pfgf. Friedrichs und des Bfs. von Speyer zu suchen und die Habsburger mit der Forderung nach Begleichung der immer noch ausstehenden Schulden von 10.000 fl.rh. unter Druck zu setzen. Erzherzogin Mechthild hingegen solle im Vertrauen auf die Rechtmäßigkeit ihrer Verschreibungen ihre Appellation beim K. verfolgen. Gf. Eberhard V. hat diesen Rat nicht völlig befolgt. Wie seine Mutter, widerrief auch am 4. Okt. 1476 seine frühere Prozeßvollmacht für Hermann von Sachsenheim und bevollmächtigte stattdessen für das weitere Verfahren die Doktoren Bernhard Schöferlin und Martin Kellner, s. Chmel, Mon. Habsb. I, 2 Nr. XLV B, S. 194-196.

Footnotes

  1. 1Dieser im Konzept der Vorladung Mechthilds mit dem Hinweis ut in forma citacionis ausgelassene Passus ist findet sich hier wörtlich.
  2. 2Für diesen Passus gilt dasselbe wie in Anm. 1.
  3. 3Gelegentlich fälschlich V616.
  4. 4Dieser war vor 1482 Propst zu Stuttgart; im nämlichen Jahr verzichteten sein Bruder Reinhard Kellner, Kaplan zu Reutlingen, und seine Schwestern auf alle Ansprüche an seinen Nachlaß, s. WR 12892.
  5. 5Wegen dessen treuer Dienste hatte Gf. Ulrich V. schon 1465 dessen Bruder Meister Ulrich Feucht dessen Kaplanei zu St. Jörgen in Ulm verliehen, s. WR 1524.
  6. 6Dieser war zu jener Zeit Hofmeister Gf. Ulrichs V., 1482 hingegen Landhofmeister Gf. Eberhards V.

Registereinträge

Nachträge

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Cite as:

[RI XIII] H. 23 n. 645, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1476-07-09_3_0_13_23_0_648_645
(Accessed on 19.04.2024).