Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Friedrich III. - [RI XIII] H. 22 n. 267

1469 Mai 26, Graz

URI Mark

K.F. teilt Hz. Sigmund von Österreich mit, daß er dessen und Hz. Ludwigs (IX.) von Bayern(-Landshut) Bitte, den Eidgenossen nicht seinen Unwillen und seine Ungnade zuteil werden zu lassen und sie nicht zu belangen¹, obgleich sie gegen den fünfjährigen zu Nürnberg beschlossenen und durch den Papst (Paul II.) bestätigten Landfrieden² verstoßen und Sigmund entgegen dem ksl. Gebot und der Ladung³ in hanngendem rechten bekriegt sowie zu unbillicher verschreibung, bericht und glubde gezwungen haben, bedacht habe. Doch sei er durch seinen Kammerprokuratorfiskal unterrichtet worden, daß die Eidgenossen in Verachtung seiner ksl. Majestät weiterhin frevelhaft gehandelt und sich unterstanden hätten, seine keyserlich oberkeit und gerichtzwanng in dem besagten bericht zu vertedingen, weshalb er auf Bitten des Fiskals die im vergangenen Jahr zwischen ihnen und Sigmund getroffene Vereinbarung⁴ aus rechter wissen und ksl. Machtvollkommenheit in einem Brief⁵ für ungültig und kraftlos erklärt habe. Der Kaiser gebietet Sigmund bei einer Strafe von 100 Mark lötigen Goldes, die an seine ksl. Kammer zu entrichten sind, den Eidgenossen kein Geld zu bezahlen und seiner declaracion und erclerung in allen Punkten nachzukommen.

Originaldatierung:

An sechsundzweinzigisten tag des moneds may.

Kanzleivermerke:

KVr: A.m.d.i.i.c.

Archival History/Literature

Org. im HHStA Wien (Sign. AUR 1469 V 26), Pap., rotes S 18 rücks. aufgedr. (unter Papieroblate). – Kop.: Abschrift (um 1800) ebd. (Sign. Urkundenabschriften, Österreichische Urkunden, Karton 44 sub dato). Druck.: FRA II/2 S. 242f. n. 42. Reg.: Chmel n. 5570; Lichnowsky(–Birk) 7 n. 1360.

Footnotes

1. ¹Zu diesem Ansinnen siehe auch das oben bei n. 263 Anm. 3 angeführte Reg.
2. ²Siehe oben n. 186.
3. ³Siehe oben nn. 229 und 264.
4. ⁴Gemeint ist die Waldshuter-Richtung; siehe oben bei n. 238.
5. ⁵Siehe oben n. 263.