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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 19

Displaying record 562 of 580.

K. F. teilt Eb. Dietrich von Köln die ihm von Bürgermeistern und Rat der Stadt Nürnberg vorgebrachte Klage mit, wonach diese trotz ihrer von Kaisern und Königen erworbenen, auch von ihm selbst bestätigten Gerichtsfreiheit1 und entgegen den Bestimmungen der Reformatio2 nach wie vor häufig von westfälischen Gerichten belangt werden. Insbesondere sei in letzter Zeit gegen sie auf Klagen von Hans Hirth (Hirtt), Hans Bischoff und Fabian Senf (Senfft) durch die Freigrafen Johann Fryeman (Freyman) zu Brüninghausen (Brunichusen), Eberhard Klott (Evert Clott) zu Villigst (Vilgiste), Wilhelm von der Sunger zu Dortmund und Waltrop (Walltorpp) und Johann Gardenwech zu Limburg (Lympurg) verfahren worden, dies alles trotz ksl. Inhibition3, Abforderungen der den Nürnbergern wegen der heimlichen Gerichte gegebenen conservatores sowie dem den Rechten und Freiheiten entsprechenden Rechtserbieten der Nürnberger. Unter Hinweis auf seine ksl. Pflicht, die Nürnberger in ihren Rechten und Freiheiten, die er ihnen überdies selbst allesamt bestätigt habe4, zu schützen, gebietet der K. dem Eb. in dessen Eigenschaft als Hz. von Westfalen, bei der auf mitwoch nach Allerheiligentag (1455 November 5) einberufenen gemeinenn sammnug der Stuhlherren und Freigrafen diese mit ernst anzuhalten, weder an den genannten Freistühlen noch sonstwo gegen die Nürnberger zu prozessieren, sondern vielmehr alle Klagen und Kläger fur iren geordenten richter und gericht zu verweisen und alle Bestimmungen der Reformatio einzuhalten. (nach Kop.).

Originaldatierung:
Am sambstag vor sanndt Michelstag.

Archival History/Literature

Kop.: Notariatsinstrument5 des öff. Notars Johannes Wolfenstatter von Nördlingen von 1455 Oktober 21 mit dem Rückvermerk Instr(u)m(ent) eins briefs von uns(er)m h(e)ren keyser an den bischof von Coln von der westvalischen recht wegen anno lvto im StA Nürnberg (Sign. Rst. Nürnberg, A-Laden Urkunden Nr. 28), Perg.

Reg.: MEININGHAUS, Freistühle S. 243.

Lit.: VEIT, Feme S. 127-130 und S. 178 n. 193, S. 180 n. 202, S. 181 n. 211.

Footnotes

  1. 1Regg.F.III. H. 14 n. 18.
  2. 2Die sog. "Reformatio Friderici" von 1442 August 14 (Regg.F.III. H. 4 n. 41).
  3. 3Siehe n. 559.
  4. 4Regg.F.III. H. 14 n. 13 und n. 317.
  5. 5Das Notariatsinstrument wurde ausgestellt in der Ratskanzlei zu Nürnberg und bezeugt von den Nürnberger Einwohnern, dem Ratsherren Hans Pirckheimer (Pirckhamar), aus dem Bamberger Bistum, und dem öff. Notar Heinrich Span, aus dem Kölner Bistum.

Nachträge

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Cite as:

[RI XIII] H. 19 n. 560, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1455-09-27_2_0_13_19_0_562_560
(Accessed on 29.03.2024).