Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Friedrich III. - [RI XIII] H. 19 n. 343

1453 April 11, Wiener Neustadt

URI Mark

K. F. unterrichtet Bürgermeister und Rat der Stadt Nürnberg von einer ihm von seinem Diener Sebald (d. Ä.) Pfinzing vorgebrachten umfänglichen Klage. Danach habe dessen Sohn Sebald (d. J.) zusammen mit einem Knecht einen anderen seiner (Sebalds d. Ä.) Knechte wegen unzimlicher wortt und verhandlung derartig geschlagen, daß dieser nach einiger Zeit durch sein selbs verwarlosung verstorben sei. Obwohl dies ohne Wissen, Auftrag und Verschulden Sebalds (d. Ä.) geschehen sei, sei dieser bereits fünf Tage vor dem Ableben des Knechts in Nürnberg ohne rechtliches Verfahren als Mörder öffentlich bezeichnet und ein Kopfgeld in Höhe von 2000 Pfund Nürnberger Münze auf ihn ausgesetzt worden. Sebalds (d. Ä.) Bitten, ihm Geleit zur Erklärung und Entschuldigung der Angelegenheit zu gewähren sowie die Aussetzung des Kopfgelds zurückzunehmen, blieben unerhört. Schließlich seien auch die Schreiben, so wir und unser gemehel an sie gerichtet hatten¹, worin auf die gütliche Einigung zwischen Sebald (d. J.) und seinen Helfern mit den Freunden des getöteten Knechts abgezielt wurde, wirkungslos geblieben. Der K. lädt sie daher auf den 45. Tag nach Erhalt dieses Briefes bzw. den nächsten darauf folgenden Gerichtstag peremptorisch vor sich und weist sie darauf hin, daß auch bei Abwesenheit auf Erfordern des Klägers verhandelt werden wird, als sich nach seiner ordnung gepurrt. Am ainlifften tag des monads Aprilis.

Kanzleivermerke:

KVr: A.m.d.i. Ulricus Weltzli. - KVv: P(rese)ntata in vig(ilia) Trinitat(is) und burg(ermeiste)r H Volkm(er) Wilh(elm) Ebn(er) Cantate liii (Empfängervermerke auf der Rückseite).

Archival History/Literature

Org. im StA Nürnberg (Sign. Rst. Nürnberg, Urkunden des 7-farbigen Alphabets Nr. 2310), Pap., rotes S 11 rücks. aufgedrückt (zerstört).

Lit.: FUCHS, Exequien S. 457 Anm. 27.

Footnotes

1. ¹Siehe n. 261. Das Schreiben der Kaiserin Eleonore von 1452 August 11 ist überliefert im StA Nürnberg (Sign. Rst. Nürnberg, Urkunden des 7-farbigen Alphabets Nr. 2281).