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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 19

Displaying record 265 of 580.

K. F. bittet Bürgermeister und Rat der Stadt Nürnberg, den dort anhängigen Rechtsstreit wegen des von Sebald Pfinzing d. J. begangenen Todschlags gütlich beizulegen. Er habe von dem Sebald Pfinzing d. J. und einen ehemaligen Diener von Sebalds Vater betreffenden Vorgang erfahren, wonach dieser Diener Sebald d. Ä. mit scheltwortten und ubelhanndlung beleidigt haben soll. Daraufhin haben Sebald d. J. und ein anderer väterlicher Diener aus Zorn und Rachsucht den Beleidiger ihrerseits dermaßen gelaidigt und gewundt, so daß dieser wenig später verstorben sei. Freunde des Verstorbenen hätten danach mit großer Unterstützung aus der gemain die Adressaten um Recht angelangt, was wiederum Sebald d. J. dessen genannter väterlicher Diener und Sebald d. Ä. veranlaßt hätte, sich zur Rettung von Leib und Leben auf die Freiung des Deutschen Hauses in der Stadt zu flüchten. In Anbetracht der Tatsache, daß der Verstorbene seinerseits wohl gröblich gehandelt habe, Sebald d. Ä. sein ksl. versprochner Diener sei, Sebald d. J. wiederum seit langem an seinem Hof in Diensten seines Fürsten und Rats Bf. Eneas von Siena stehe und in jugendlicher Unbedachtsamkeit gegen die väterliche Beleidigung vorgegangen sei, bittet er sie, die Sache nicht mit strenghait des rechtens sondern gütlich zu klären. Er fordert sie auf, die klageführenden Freunde des Verstorbenen von diesem Verfahren zu überzeugen und weist darauf hin, daß die Pfinzing und ihre freuntschafft sich zum gütlichen Austrag in all pillich und zimlich weg bereiterklärt haben.

Originaldatierung:
An eritag vor sannd Laurentzen tag under unserm insigil, so wir vor unserr kayserlichen kronung gepraucht haben.
Kanzleivermerke:
KVr: C.d.i.p. - KVv: Den ersamen weisen, dem burgermaister und rat zu Nuremberg, unsern und des reichs lieben getrewen (Adresse, Blattmitte); Nur(emberg) bygelegt (Empfängervermerk auf der Rückseite).

Archival History/Literature

Org. im StA Nürnberg (Sign. Rst. Nürnberg, Urkunden des 7-farbigen Alphabets Nr. 2280), Pap., rotes S 11 rücks. aufgedrückt (stark zerstört).

Verzeichnet im NBR n. 3666.

Lit.: FUCHS, Exequien S. 457 Anm. 27.

Ähnlich lautende Förderschreiben ergingen von Kaiserin Eleonore 1452 August 11 und Bf. Eneas Silvius von Siena 1452 August 8, beide im StA Nürnberg (Sign. Rst. Nürnberg, Urkunden des 7-farbigen Alphabets Nr. 2281 bzw. 2279). Zusammen mit dem Schreiben K. F. verzeichnet im NBR n. 3666.

Nachträge

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Cite as:

[RI XIII] H. 19 n. 265, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1452-08-08_1_0_13_19_0_265_265
(Accessed on 29.03.2024).