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RI XI Sigmund (1410-1437) - RI XI Neubearb., 1

Displaying record 42 of 187.

Kg. S. bestätigt mit wohlbedachtem Mut, gutem Rat und rechtem Wissen, aus königlich-böhmischer Machtvollkommenheit und als Markgraf und Herr von Mähren (kuniglicher macht zu Behem als eyn marggrave und herre zu Merherren) den Juden zu Brünn und in anderen königlichen Städten in Mähren, seinen Kammerknechten, auf deren Bitten alle ihre Rechte, Gnaden, Freiheiten und guten Gewohnheiten, die sie von seinen Vorfahren, den böhmischen Kg.n und mährischen Markgrafen, besitzen, und erklärt sie für immer gültig. Des Weiteren behält S. sich und seiner Kammer die Steuer all der Juden und Jüdinnen vor, die in den Städten der Markgrafschaft Mähren wohnen und die Steuer gemeinsam abführen, auch wenn er etliche seiner Städte in Mähren an verschiedene Fürsten und Herren übertragen hat (wyewol das ist, das wir etliche unsere Stete zu Merherren vorweysen und zu behutten befolhn haben etlichen fursten und herren).1 Diese Personen sollen keine Macht haben, über die Juden zu befehlen oder diese zu besteuern (zu gebieten und zu schaczen). Schließlich gebietet er allen Bannerherren (Banyrherren), Edlen, Rittern und Knechten, namentlich dem Landeshauptmann und dem Unterkämmerer von Mähren, sowie den Bürgermeistern und Räten seiner mährischen Städte unter Androhung seiner schweren Ungnade, die Juden in ihren Rechten, Gnaden, Freiheiten und guten Gewohnheiten nicht zu hindern, sondern sie diese Rechte ungehindert genießen zu lassen und sie zu schützen.

Originaldatierung:
(am sontag nach sant Ambrosien tag, XXXV – 11 – 1)
Kanzleivermerke:
KVr: Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. – KVv: Ohne RV.

Archival History/Literature

Orig. Perg. dt. mit rotem Sekretsiegel (Posse 13/4) in wachsfarbener Schüssel am Perg.-streifen, in AMB, Bestand A I/1 – Sbírka listin, mandátů a listů, Inv. Nr. 253. Reg.: RI XI, Nr. 4502; Neumann, Nové prameny, S. 53, Nr. 9 (tsch.). Lit.: Antonín – Borovský, Panovnické vjezdy, S. 185.

Footnotes

  1. 1Siehe vor allem die Urk. S.s vom 30. März 1421 für Bischof Johann von Olmütz (siehe Reg. Nr. 36). Neben Bischof Johann von Olmütz handelte es sich noch um einige mährische Landherren und Ritter, die als Pfand kleinere markgräfliche Städte besaßen. S.s künftiger Schwiegersohn Herzog Albrecht von Österreich kommt zu dieser Zeit als Pfandinhaber noch nicht in Frage, da er die südmährischen markgräflichen Städte Znaim, Pohrlitz, Jamnitz und Iglau erst im Juli 1421 als Pfand für die im Hussitenkrieg erlittenen Schäden verschrieben bekommen hat (die Verpfändungsurkunde wurde am 7. Juli 1421 in Theben ausgestellt und ist in der Hds. „Österreichisches Diplomatar 1353–1441“ in HHStA Wien, Sign. Cod. Weiß 13, fol. 109r–112r, überliefert; dazu vgl. Rudolf, Markgrafschaft, S. 80–85).

Nachträge

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Cite as:

RI XI Neubearb., 1 n. 42, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1421-04-06_2_0_11_0_1_42_42
(Accessed on 20.04.2024).