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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

Displaying record 529 of 727.

Papst Johannes (VIII.) erinnert den König der Bulgaren Michael (dilecto ac spiritali filio Michaheli glorioso regi Uulgarorum) an seine Bekehrung und seine von den Gesandten (Graf) Petros, einem Verwandten Michaels, Johannes und Martinos Papst Nikolaus (I.) vorgetragene Bitte, in die römische Kirche aufgenommen zu werden und Rechtsnormen (canonica instituta) von ihm zu empfangen (Böhmer-Herbers n. 804), versichert, er empfehle Michael und sein Volk dem Herrn an, ermahnt (monemus) ihn, zur römischen Obödienz zurückzukehren, äußert seine Absicht, Legaten zu entsenden im Falle einer Zustimmung Michaels, und schlägt dem König vor, dem Priester Johannes (von Venedig) (n. 536) Briefe für den Rückweg mitzugeben.

Originaldatierung:
Data VIa. idus iunias, indictione XII.
Incipit:
Quante pietatis et miserationis suę ...

Archival History/Literature

Orig.: –.

Kop.: 11. Jh., Rom Arch. Vat.: Reg. Vat. I fol. 74r; 16. Jh., Rom Arch. Vat.: Arm. XXXI, t. 1 fol. 136r.

Erw.: n. 526.

Drucke: Carafa, Epist. III 424; Conc. coll. reg. XXIV 202; Labbe-Cossart, Conc. IX 122; Hardouin, Acta conc. VI 56; Mansi, Coll. XVII 128; Migne, PL CXXVI 843; MG Epist. VII 153f. n. 192; Acta Romanorum Pontificum 718 n. 346 (fragm.); Fontes historiae Bulgaricae VII 164f.

Reg.: J 2480; JE 3261; Pallieri-Vismara, Acta pont. jur. gentium 99 n. 4.

Lit.: Hergenröther, Photius II 611f.; Lapôtre, Jean VIII 71 (ND 137); Stratoudaki White, Patriarch Photios 30 mit Anm. 85; Curta, Southeastern Europe 173; Ziemann, Wandervolk 376.

Commentary

Der Brief an den Bulgarenkönig ist in den erwähnten Registerabschriften überliefert, vgl. zu diesen Caspar, Register Johanns 85-99 und Lohrmann, Register Johannes 5-156. In einem einen Tag vorher verfaßten Schreiben an Branimir (n. 526) bittet Johannes den Herrscher der Kroaten, die Weiterreise seines Legaten Johannes von Venedig zum König der Bulgaren nicht zu verhindern. Neben dem Brief an Branimir nahm der Priester Johannes weitere Schreiben mit (n. 527, n. 528 und n. 530). Nicht bekannt ist, ob Michael auf den Vorschlag des Papstes einging und Johannes von Venedig Briefe mitgab. Insgesamt scheinen die Bemühungen des Papstes um Bulgarien allerdings wenig gefruchtet zu haben, da Johannes VIII. auch in den folgenden Jahren um die Rückkehr zur römischen Obödienz bat, vgl. n. 654 und n. 700. Der im Brief genannte Graf Petros war der Empfänger zweier Schreiben Papst Johannes' VIII. (n. 329 und n. 504); er ist wohl der in den Ann. Bertiniani a. 866 (Grat 134) erwähnte Sohn Michaels, der 866 Teil der Gesandtschaft war. Zur an Nikolaus I. gerichteten Anfrage des Bulgarenkönigs vgl. Böhmer-Herbers n. 804. Auf seine Bitte um canonica instituta hin – wie es im vorliegenden Schreiben heißt – erhielt Michael 106 Kapitel, die als Responsa ad consulta Bulgarorum (Böhmer-Herbers n. 822) bekannt sind. Zum Gesandten Johannes von Venedig vgl. n. 536.

Nachträge

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Cite as:

RI I,4,3 n. 529, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/fcbea968-0ba5-4531-8789-601ac21ab66a
(Accessed on 28.03.2024).