Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Johannes VIII. - RI I,4,3 n. 210

876 November (Mitte)

URI Mark

Papst Johannes (VIII.) bestätigt der Kirche von Autun auf Bitten des Bischofs Adalgar von Autun (Adalgarius sanctę Augustodunensis Ecclesię episcopus) die von Kaiser Karl (dem Kahlen) (Carolus ... imperator) restituierte villa von Tillenay (im Oscheret) (Lot-Tessier, Recueil I 544-547 n. 216), nachdem der (heilige) Bischof Leodegarius von Autun (Leodegarius Augustodunensis episcopus) des Besitzrechtes (ius proprietatis) beraubt worden war, sowie den gegenwärtigen und zukünftigen Besitz der Kirche und bedroht jegliche Zuwiderhandlung mit dem Anathem.

Originaldatierung:

Scriptum per manus Gregorii notarii regionarii et scriniarii sanctę Romanę Ecclesię in mense Novembris, indictione decima. Bene valete.

Incipit:

Divinę praeceptionis monent cunctos eloquia ...

Archival History/Literature

Orig.: –.

Kop.: 11. Jh., Dijon Arch. dép.: G 838.

Erw.: n. 274.

Drucke: Baluze, Capitularia II 1495; Mansi, Coll. XVIII 988; Migne, PL CXXVI 700; Pérard, Recueil 4; Charmasse, Chartes de l'Église d'Autun 40; Gallia Christiana IV Instrumenta 62; Bouquet-Delisle, Recueil IX 177.

Reg.: J 2295; JE 3066.

Lit.: Hartmann, Synoden 348; Arnold, Johannes 135f.

Commentary

Zur Überlieferung vgl. Wiederhold, PUU Frankreich II 13; von der Kopie existiert zudem ein Transsumpt von 1463. Die villa wurde der Kirche von Autun bereits 859 restituiert, vgl. Lot-Tessier, Recueil II 544-547 n. 216; in dem Diplom Karls wird auch die Lage der villa genauer angegeben (sita in pago Oscharense super fluvium Sagonnam). Nach Angaben von Lot-Tessier, Recueil II 546, wurde das Privileg 877 auf der Synode von Ravenna bestätigt, allerdings hiermit die Urkunde für Adalgar, die ihm das Klosters Flavigny bestätigte (n. 274), gemeint sein, vgl. dazu Böhmer-Zielinski n. 516, Werminghoff, Synoden 651 und Hartmann, Synoden 348; auch diese Urkunde für Adalgar enthält aber erneut die Bestätigung der villa, vgl. n. 274. Zu dem notarius Gregorius vgl. Santifaller, Elenco 64. Zur Verwendung des LD vgl. Santifaller, LD 96. Die Ausstellung der Urkunde erfolgte wohl zur selben Zeit wie die anderen an westfränkische Empfänger gerichteten Schreiben (n. 208, n. 209, n. 211, n. 212, n. 213, n. 214), woraus sich der Datierungsvorschlag ergibt; der als kaiserlicher Legat in Rom weilende Adalgar (vgl. n. 211 und auch n. 182) nahm das Privileg auf seiner Rückreise ins Westfrankenreich mit.