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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

Displaying record 503 of 727.

Papst Johannes (VIII.) erinnert König Michael von Bulgarien (dilecto filio Michaheli regi Uulgarorum) (unter Anführung von Matth. 16,18) an die besondere Bedeutung des heiligen Petrus, verweist darauf, er habe sich einst Petrus und seinen Nachfolgern unterstellt (vgl. Böhmer-Herbers n. 804), warnt vor den Irrlehren der Griechen, fordert (queso) von ihm, zur römischen Obödienz zurückzukehren, und erklärt sich zur Wiedergutmachung der Fehler bereit, die seine Legaten (Paulus von Ancona und Eugenius von Ostia) (vgl. n. 331) kürzlich (nuper) gemacht haben könnten.

Originaldatierung:
Data ut supra.
Incipit:
Quia vos omnipotens Deus dono ...

Archival History/Literature

Orig.: –.

Kop.: 11. Jh., Rom Arch. Vat.: Reg. Vat. I fol. 71r; 16. Jh., Rom Arch. Vat.: Arm. XXXI, t. 1 fol. 129r.

Drucke: Carafa, Epist. III 414; Conc. coll. reg. XXIV 186; Labbe-Cossart, Conc. IX 113; Hardouin, Acta conc. VI 50; Mansi, Coll. XVII 118; Migne, PL CXXVI 832; MG Epist. VII 146 n. 182; Fontes historiae Bulgaricae VII 160f.

Reg.: J 2466; JE 3246; MMFH III 186 n. 72.

Lit.: Hergenröther, Photius II 608; Lapôtre, Jean VIII 71 (ND 137); Riesenberger, Prosopographie der päpstlichen Legaten 243; Döpmann, Bedeutung Bulgariens 125 und 129 Anm. 25; Simeonova, Diplomacy 315; Gemeinhardt, Filioque-Kontroverse 246f.; Curta, Southeastern Europe 173; Scholz, Politik 233f.

Commentary

Das Schreiben ist lediglich in den beiden Registerabschriften überliefert, vgl. zu diesen Caspar, Register Johanns 85-99 und Lohrmann, Register Johannes 5-156. Papst Johannes VIII. vertraute den Brief und zwei weitere Schreiben (n. 504 und n. 506) einem einzigen Legaten an, der diesmal Dalmatien durchquerte, vgl. n. 506. Die päpstlichen Gesandten Paulus von Ancona und Eugenius von Ostia waren noch nicht von ihrer Reise zurückgekehrt, vgl. Hergenröther. Das hier erwähnte Verbrechen, das die Legaten begangen haben sollen, kann nicht näher spezifiziert werden, da weitere Nachrichten fehlen, vgl. auch n. 331. Mit der genannten früheren Unterstellung des Bulgarenkönigs unter das Papsttum dürfte die Bitte Michaels um Glaubensbelehrung gegenüber Nikolaus I. gemeint sein, vgl. Böhmer-Herbers n. 804 und 822. Zu einem früheren Schreiben, in dem Johannes sich mit einem ähnlichen Anliegen an den Bulgarenkönig wendet, vgl. n. 327. Die Datierung richtet sich nach dem wohl gleichzeitig ausgestellten Brief an Sedesclavus (n. 506). Zur mit dem Data ut supra verbundenen Problematik vgl. Caspar 127-132 und Lohrmann 178f.

Nachträge

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Cite as:

RI I,4,3 n. 503, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/f3c7c34e-67d9-4c68-8b4b-bac5ade22e1e
(Accessed on 28.03.2024).