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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

Displaying record 453 of 727.

Papst Johannes (VIII.) teilt den Bischöfen Wibod von Parma, Paulus von Piacenza, Paulus von Reggio (-Emilia) und Leodoinus von Modena (Uuibbodo venerabili episcopo Parmensi et Paulo Placentino et Paulo Regensi et Liudoino Mutinensi episcopis) seine Ankunft am 24. November in Turin (n. 451) mit, verweist auf seine baldige Weiterreise nach Pavia und befiehlt (iubemus) ihnen, am 2. Dezember nach Pavia zur Synode zu kommen (quarto nonas Decembris ... ad synodum esse debeatis); der Papst bittet um schnelle Weiterleitung des Briefes und droht bei Nichterscheinen mit Folgen gemäß der Kanones.

Originaldatierung:
Data ut supra.
Incipit:
Sanctitatem vestram scire cupimus, quoniam ...

Archival History/Literature

Orig.: –.

Kop.: 11. Jh., Rom Arch. Vat.: Reg. Vat. I fol. 62r; 16. Jh., Rom Arch. Vat.: Arm. XXXI, t. 1 fol. 112v.

Erw.: n. 456

Drucke: Carafa, Epist. III 397; Conc. coll. reg. XXIV 161; Labbe-Cossart, Conc. IX 99; Hardouin, Acta conc. VI 45; Mansi, Coll. XVII 103; Affò, Storia Parma I 293 n. 16; Migne, PL CXXVI 806; MG Epist. VII 125 n. 147.

Reg.: J 2415; JE 3202; IP V 301f. n. 3, 366 n. 1, 416 n. 5 und 444 n. 5.

Lit.: Dümmler, Ostfränk. Reich III2 90; Hartmann, Gesch. Italiens III,2 62; Riesenberger, Prosopographie der päpstlichen Legaten 236; Gorla, L'arcivescovo Ansperto 65f.; Hartmann, Synoden 349f.; Arnold, Johannes 35, 202; Herbers-Meyer, Vor dem "dunklen Jahrhundert" 195.

Commentary

Der Papstbrief ist nur aus den zitierten Registerabschriften bekannt (vgl. zu diesen Caspar, Register Johanns 85-99 und Lohrmann, Register Johannes 5-156) und wurde, wie aus n. 456 hervorgeht, von Bischof Johannes von Pavia an die Bischöfe Paulus von Piacenza, Paulus von Reggio-Emilia und Leodoinus von Modena übersandt. Die Bitte des Papstes am Briefende, das Schreiben weiterzuleiten, wobei Wibod merkwürdigerweise nicht als Adressat genannt ist, läßt darauf schließen, daß es sich hier um ein Zirkular an die genannten Bischöfe gehandelt hat, das nicht wie die sogenannten A-pari-Briefe mit gleichem Text in einzelnen Ausfertigungen an den jeweiligen Empfänger erging, vgl. dazu Lohrmann, Register Johannes 172. Die Aufzählung der Adressaten (reverentissimis et sanctissimis Uuibbodo venerabili episcopo Parmenis et ...) legt die Vermutung nahe, daß der Brief zuerst an Bischof Wibod von Parma geschickt wurde, jedoch scheint der Papst die Reihenfolge nicht ausdrücklich festgelegt zu haben, wie die Formulierung qui primo hanc epistolam legerit, alio sub omni festinatione transmittat zeigt. Die Synode von Pavia, zu der neben den genannten Bischöfen auch Erzbischof Anspert von Mailand (n. 454), Graf Suppo II. (n. 455), Bischof Johannes von Pavia (n. 456) und Graf Berengar von Friaul (n. 464) geladen waren, sollte nach Hartmann, Gesch. Italiens der Vorbereitung der Wahl Bosos von Vienne zum Kaiser dienen, vgl. dagegen jedoch Fried, Boso von Vienne 198-204. Die angekündigte Synode fand auch nach einer erneuten Einladung des Papstes am zweiten festgesetzen Termin (4. oder 11. Dezember, vgl. n. 461) nicht statt, da die Bischöfe und Grafen offensichtlich ihre Teilnahme verweigerten, vgl. dazu Dümmler und n. 457. Da der Papst nach eigenen Angaben am 24. November in Turin eintraf, ist der Brief wohl in die letzte Novemberwoche zu datieren. Zur mit dem Data ut supra verbundenen Problematik vgl. Caspar, Register Johanns 127-132 und Lohrmann, Register Johannes 178f.

Nachträge

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Cite as:

RI I,4,3 n. 453, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/ee12a2cb-d42c-4df7-9911-ac2ef16adb23
(Accessed on 20.04.2024).