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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

Displaying record 118 of 727.

Papst Johannes (VIII.) erbeutet mit seinem Heer 18 Schiffe von den Sarazenen, wobei viele Sarazenen getötet werden, und befreit 600 Gefangene aus deren Gewalt.

Archival History/Literature

Erw.: n. 124; Johannes Hymmonides, Sancti Gregorii Magni vita IV c. 97 (Migne, PL LXXV 239).

Reg.: –.

Lit.: Gregorovius, Gesch. Rom III 193 Anm. 1; Dümmler, Ostfränk. Reich III2 25 Anm. 2; Hartmann, Gesch. Italiens III,2 6; Cilento, Saraceni 117.

Commentary

Über den in der Vita Gregorii des Johannes Hymmonides erwähnten Seesieg (forte tunc Joannes, sanctae sedis apostolicae pontifex, contra Sarracenorum incursus littora peragrabat ...) schreibt der Papst in n. 124 an Kaiser Ludwig II. und Kaiserin Angilberga, er habe bei seiner Rückkehr (aus Verona, vgl. n. 115) die Küsten Fondis und Terracinas von den Sarazenen verwüstet vorgefunden und sei daher nach einem kurzen Aufenthalt in Rom gegen sie gezogen. Zu weiteren Hintergründen vgl. n. 124. Bereits in einem früheren Schreiben hatte er Kaiserin Angilberga über die Rüstungen seiner Kriegsgeräte berichtet, vgl. n. 84. Auch die Erwähnung der vor päpstlichen Kriegsschiffen geflohenen Sarazenen in n. 119 scheint sich auf den hier beschriebenen Kriegszug zu beziehen. Nicht plausibel erscheint allerdings Dümmlers Anbindung des zumindest zweifelhaften päpstlichen Briefes an Alfons III. von Asturien (vgl. n. †97). Zu einem möglichen Zusammenhang der Bemühungen des Papstes in der Sarazenenabwehr mit zwei Inschriften in S. Paolo fuori le mura, die Johannes VIII. als Bauherren und Beschützer Roms hervorheben, vgl. Scholz, Politik 225f. Anm. 1046. Aus der Identifizierung der Adressaten in n. 124 mit Kaiser Ludwig II. und Kaiserin Angilberga scheidet die Datierung Gregorovius' auf 877 aus; da Johannes VIII. in n. 124 beschreibt, daß er nach seiner Rückkehr aus Verona (n. 115) (wohl unmittelbar) gegen die Sarazenen gezogen sei, liegt eine Datierung des Seesiegs auf Mitte bis Ende 874 nahe.

Nachträge

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Cite as:

RI I,4,3 n. 118, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/ea157d16-321b-4d63-aa50-3e7aeff973be
(Accessed on 28.03.2024).