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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

Displaying record 478 of 727.

Kaiser Basileios (I.) schickt Gesandte zu Papst Johannes (VIII.) und bittet um die Anerkennung des Photios als Patriarch von Konstantinopel nach dem Tod von dessen Vorgänger Ignatios.

Archival History/Literature

Erw.: n. 498; n. 500; n. 509; n. 551; n. 553; n. 555.

Reg.: Dölger, Reg. des oström. Reichs I 1,22 11 n. 497.

Lit.: Hergenröther, Photius II 313-316, 380f.; Dvorník, Photian Schism 173f.; Stiernon, Konstantinopel IV 212-214; Lounghis, Ambassades byzantines 194 und 339; Tapkova-Zaimova/Simeonova, Byzantine Cultural Policy 162; Nerlich, Diplomatische Gesandtschaften 288; Gemeinhardt, Filioque-Kontroverse 245f.

Commentary

Die kaiserlichen Gesandten (imperiales missi bzw. legati imperiales) werden nur in den Briefen des Papstes an den baiulus Gregor (n. 500) sowie in der nämlichen Angelegenheit an Pandenulf von Capua (n. 498) genannt und sind nicht namentlich bekannt. Sie übermittelten wahrscheinlich die in n. 551, n. 553 sowie n. 555 erwähnte Bitte des Kaisers, die neben der oben genannten Anerkennung des Photios als Patriarchen wohl zunächst auch dessen Wiederzulassung zur Kommunion, wie aus n. 553 hervorgeht, beinhaltete. Photios war 863 von Papst Nikolaus I. exkommuniziert worden, nachdem er den Patriarchenstuhl von Konstantinopel gegen Ignatios usurpiert hatte, vgl. Böhmer-Herbers n. 616. Die kaiserlichen Gesandten reisten wohl zusammen mit dem Boten des Photios, Theodoros von Patras. Möglicherweise übermittelten sie zudem weitere Bittschreiben von griechischen Bischöfen, wie eine Passage in n. 552 vermuten läßt. Vgl. Tapkova-Zaimova/Simeonova zu einem Zusammenhang der kaiserlichen Gesandtschaft mit der bulgarischen Frage. Da der Papst in n. 498 sowie n. 500 die (offenbar kurz bevorstehende) Ankunft der byzantinischen Gesandten vorzubereiten trachtet, dürften diese frühestens im April 879 in Italien eingetroffen sein, woraus sich eine Abreise aus Byzanz im Januar oder Februar, spätestens jedoch im März 879 ergibt.

Nachträge

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Cite as:

RI I,4,3 n. 478, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/de2eaba5-3cfe-4f11-b02a-0bbba085b51d
(Accessed on 20.04.2024).