Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Johannes VIII. - RI I,4,3 n. 221

876 Dezember 14

URI Mark

Papst Johannes (VIII.) bittet (rogamus) den Grafen Lambert (I.) (von Spoleto) (Lamberto comiti) zu untersuchen und wiedergutzumachen, was seine Leute an Raubzügen gegen Besitzungen und Leute des heiligen Petrus und Widos (von Camerino) angerichtet haben, und empfiehlt die Überbringer des Briefes, die päpstlichen Gesandten Bischof Acimundus sowie Walpert (von Porto).

Originaldatierung:

Data IXX kalendas Ianuarii, indictione X.

Incipit:

Ab olim, si recordaris, salutem ...

Archival History/Literature

Orig.: –.

Kop.: 11. Jh., Rom Arch. Vat.: Reg. Vat. I fol. 10^v; 16. Jh., Rom Arch. Vat.: Arm. XXXI, t. 1 fol. 21^r.

Drucke: Carafa, Epist. III 305; Conc. coll. reg. XXIV 29; Labbe-Cossart, Conc. IX 19; Mansi, Coll. XVII 20; Migne, PL CXXVI 707; MG Epist. VII 21 n. 23.

Reg.: J 2302; JE 3073; IP IV 2 n. 5.

Lit.: Dümmler, Ostfränk. Reich III² 30; Buzzi, Ravenna e Roma 125; Pöschl, Kirchengutsveräußerungen 49; Arnaldi, Formoso 99; Monticolo, Fränk. Fürstentitel 321; Hlawitschka, Widonen 61 und 66f. (ND 196 und 201f.); Arnold, Johannes 97f., 113.

Commentary

Der Brief des Papstes ist lediglich in den erwähnten Registerabschriften überliefert, vgl. zu diesen Caspar, Register Johanns 85-99 und Lohrmann, Register Johannes 5-156. Er gehört in den Zusammenhang der päpstlichen Klagebriefe, die nach Abschluß des Pactum von 876 zu verzeichnen sind, vgl. n. 187, n. 188, n. 191, n. 192, n. 194, n. 195, n. 211, n. 212, n. 213 und n. 214 sowie Hlawitschka 66f. mit weiterer Erörterung der politischen Hintergründe zu den Spannungen zwischen Papsttum und Spoletinern. Die Erwähnung Widos beweist wohl, daß dieser die neue Politik Karls des Kahlen und Johannes' VIII. akzeptierte. Zur Bezeichnung Lamberts als spiritalis filius, einer Formulierung, die Johannes sonst für Regenten reservierte, vgl. Hlawitschka 61; zur Titulatur Lamberts als comes vgl. Brunner. Der Sitz des Bischofs Acimundus ist unbekannt, Riesenberger, Prosopographie der päpstlichen Legaten 273 vermutet ein suburbikarisches Bistum.