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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

Displaying record 443 of 727.

Papst Johannes (VIII.) kehrt zusammen mit Graf Boso von Vienne und Bischof Egilmar (von Clermont) nach Italien zurück.

Archival History/Literature

Erw.: n. 452; n. 454; n. 455; n. 460; n. 464; Ann. Bertiniani a. 878 (Grat 230); Ann. Fuldenses a. 878 (SS rer. G. [7] 91); Ann. Vedastini a. 878 (SS rer. G. [12] 43); Hermann von Reichenau, Chr. a. 878 (MG SS V 107); Chr. de France/Saint-Denis (Bouquet-Delisle, Recueil VIII 329).

Reg.: Gall. Pont. III/1 364 n. *25 und *26.

Lit.: Dümmler, Ostfränk. Reich III2 90f.; Seemann, Boso 57-62; Schieffer, Päpstliche Legaten 28; Staab, Jugement 367.

Commentary

Den genannten Quellen ist zu entnehmen, daß Ludwig der Stammler aufgrund seiner Krankheit den Papst nicht nach Italien begleiten konnte und ihm stattdessen Boso von Vienne als Weggefährten mitgab, vgl. etwa n. 464; vgl. hierzu auch Bautier, Royaume de Provence 46. Aus n. 460 geht hervor, daß Egilmar von Clermont als einziger Bischof der Aufforderung Ludwigs des Stammlers gefolgt ist, Johannes VIII. zu eskortieren. Den Ann. Bertiniani und den Chr. de France zufolge hätte auch Bosos Gemahlin (Ermengard) die Reise unternommen. Bei Hermann von Reichenau, Chr., findet sich folgende mißverständliche Nachricht: deinde [Johannes] assumpto secum Bosone ... Romam rediit ... Boso gab Johannes VIII. allerdings nur bis Pavia Geleit; wohl noch im Dezember kehrte er ins Frankenreich zurück, vgl. Seemann 60-62. Der Papst weilte längere Zeit in Pavia, um eine Synode (vgl. n. 457) abzuhalten. Lediglich die Ann. Bertiniani geben über die Reiseroute näheren Aufschluß. Der Weg führte über Chalon-sur-Saône, Saint-Jean de Maurienne und den Mont Cenis nach Pavia. Ein Halt in Flavigny ergibt sich aus Nachrichten des Hugo von Flavigny, die jedoch hinsichtlich ihrer Glaubwürdigkeit Zweifel aufwerfen, vgl. n. †?444. Am Mont Cenis sollte Graf Suppo den Papst erwarten, um seinen Zug zu begleiten, doch stattdessen versperrte Suppo Johannes VIII. den Weg, vgl. n. 455. Den Ann. Fuldenses zufolge soll der Papst mit Boso überlegt haben, wie er Karlmann das regnum Italiae entziehen und es Boso übertragen könne. Zu den vermeintlichen gegen Karlmann gerichteten Plänen Johannes' vgl. n. 310. Ein womöglich nahe Chalon ausgestelltes Privileg für das Kloster Saint-Marcel-lès-Chalon (878 Oktober 7, n. 446) läßt einen Aufbruch nach Italien in den letzten Septembertagen oder in den ersten Oktobertagen des Jahres 878 vermuten. Zur Rückkunft des Papstes in Rom vgl. n. 482.

Nachträge

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Cite as:

RI I,4,3 n. 443, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/d6e6f1cb-2fe5-4bf7-b782-38096f1e634b
(Accessed on 24.04.2024).