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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

Displaying record 275 of 727.

Papst Johannes (VIII.) bestätigt (dem Bischof Johannes von Arezzo) wunschgemäß die Besitzungen seiner Kirche, darunter die Klöster S. Antimo im Comitat Chiusi und Siena, S. Thomas im Comitat Pistoia, die Kirche S. Angelo im Comitat Arezzo samt Pertinenzien sowie weitere genannte Besitzungen gemäß dem Präzept Kaiser Karls (des Kahlen) (Böhmer-Zielinski n. 478); er bekräftigt alle bisherigen Privilegien der Aretiner Kirche, insbesondere die Schutzurkunde Karls (des Kahlen) (Böhmer-Zielinski n. 506) (et precipue previlegium, quod idem Augustus anno primo sui imperii in eadem ecclesia, quam sub speciali sua tuitione suscepit).

Originaldatierung:
Scriptum per manum Leonis scrinearii sancte Romane ecclesie in mense Augusto indictione 〈 sex〉 decima. +BV+ [M]. Actum idus Augusti per manum Leonis, episcopi et apocrisiarii sancte sedis apostolice, imperante domno ... piissimo perpetuo augusto Karolo a Deo coronato imperatore anno secundo et post consulatum eius anno secundo. Indictione 〈 sexta〉 decima.
Incipit:
Convenit apostolico moderamini pia re[ligione] ...

Archival History/Literature

Orig.: –.

Kop.: 16. Jh., Arezzo Arch. cap.: Fondo della canonica n. 22; 18. Jh., Rom Arch. Vat.: Fondo Garampi, Coll. Miscellanea n. 3.

Erw.: Urk. Karls III. von 879 November 15 (MG DD Karl 18f. n. 12).

Drucke: Pflugk-Harttung, Acta II 35; Pasqui, Documenti I 65-67 n. 46.

Reg.: Grazini, Vindiciae 37; Kaltenbrunner, PUU Italien 650 n. 2339a; Pflugk-Harttung, Iter 179 n. 57; JE 3110; IP III 149 n. 13; Reg. chartarum Pistoriensium I 41 n. 49.

Lit.: Tafi, Chiesa aretina 293; Sandmann, Herrscherverzeichnis 310; Tafi, Vescovi Arezzo 47; Rauty, Storia di Pistoia I 192.

Commentary

Zur Überlieferung vgl. IP (auch zu einer weiteren Abschrift des 18. Jh. in Arezzo); die dort zitierte Edition Falconcinis ist nur als Ms. erhalten (vgl. die bei IP III 144 genannten Kopien). Der Text ist in den angegebenen Abschriften lückenhaft und läßt sich nur noch teilweise rekonstruieren. Der Adressat fehlt im Protokoll, wird aber im Kontext genannt. Von vier in der Petitio namentlich aufgeführten Pertinenzien des Klosters S. Angelo sind in der Dispositio nur drei erwähnt und zwar diejenigen, die auch in anderen Königsurkunden für Arezzo auftauchen (vgl. die Urkunde Karls des Kahlen von 875 September 29 in Böhmer-Zielinski n. 478 und Lot-Tessier, Recueil II 358-361 n. 383). Mit der erneuten Erwähnung einer Karlsurkunde kann nur das Privileg Karls des Kahlen von (September) 876 (Böhmer-Zielinski n. 506; Lot-Tessier, Recueil II 423-426 n. 413) gemeint sein, wenn auch hier die erwähnte spezielle Schutzformel fehlt. Die Comitatsangabe zu S. Antimo muß wohl auf einem Irrtum beruhen. Zur Verwendung des LD vgl. Santifaller, LD 96. Der Text ist in einigen Passagen ungewöhnlich und schon Pflugk-Harttung nahm einige Verfälschungen an. Seinen kritischen Beobachtungen ist die nicht dem Usus der PUU folgende Datierung hinzuzufügen, welche ein Monogramm [M] sowie ein actum aufweist, also Merkmale der Kaiserurkunde übernommen hat. Die zweifache Interpolation der Indiktionszahl ist ebenso merkwürdig, jedoch sind die beiden Leos der Datierung gut bezeugt, vgl. Santifaller, Elenco 61f., 65f. und 266. Von einem falsum ist wohl nicht auszugehen.

Nachträge

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Cite as:

RI I,4,3 n. 275, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/d0600d0b-0664-4fbd-a34b-0e31a2137e5c
(Accessed on 23.04.2024).