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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

Displaying record 550 of 727.

Papst Johannes (VIII.) erkennt Photios nach dem Tod des Ignatios als Patriarchen von Konstantinopel an.

Archival History/Literature

Erw.: n. 551; n. 552; n. 553; n. 555; Erchempert, Hist. Lang. Benevent. c. 52 (MG SS rer. Lang. 256); Anonymus Zwetlensis, Hist. Rom. Pont. (Migne, PL CCXIII 1023); Alberich von Troisfontaines, Chr. (MG SS XXIII 742).

Reg.: –.

Lit.: Hergenröther, Photius II 382f.; Gay, L'Italie méridionale 124; Hefele-Leclercq, Hist. IV,1 564-585; Rost, Hist. pont. Rom. 145f.; Dvorník, Photian Schism 172-187, 254f., 404f.; Dvorník, Légendes 317-322; Stiernon, Konstantinopel IV 215-218; Gemeinhardt, Filioque-Kontroverse 249-255; Scholz, Politik 234f.

Commentary

Nur den zitierten Erwähnungen ist zu entnehmen, daß Johannes Photios als Patriarchen von Konstantinopel anerkannt hat. Zur Vorgeschichte vgl. vor allem n. 331, n. 554 und n. 560. Bereits Anfang 879 hatte Basileios I. den Papst zur Anerkennung des Patriarchen aufgefordert, vgl. n. 478. Photios schickte seinerseits einen Gesandten, der die Anerkennung erreichen sollte (n. 479), zu seiner Identität vgl. Grumel, L'envoyé de Photius 439-443. Der an Photios gerichtete Brief (n. 553), in dem Johannes Photios als Patriarchen anerkennt, wurde auf der Synode von Konstantinopel verlesen, und ist zusammen mit weiteren in größerem Umfang von Photios wohl selbst interpolierten Papstbriefen in den Synodalakten überliefert. In einigen Chroniken findet sich die falsche Angabe, der Kardinalpresbyter Petrus und die Bischöfe Paulus von Antiochia (recte: Ancona) und Eugenius von Ostia hätten die Versammlung geleitet (und nicht nur dort die Interessen des Papstes vertreten), vgl. Chr. Bononiense A (Corpus Chr. Bononiensium, SS rer. Ital. XVIII,1, 1 416), Andrea Dandolo, Chr. (Pastorello, SS rer. Ital. XII,1 157) und John Capgrave, Chronicle of England (Hingeston, SS rer. Brit. I 111). Zur Nachricht beim Anonymus Zwetlensis vgl. Rost. In einem von einem anonymen Gegner Photios' zusammengestellten Kompendium, das angehängt an die griechischen Reste der Akten der Synode von Konstantinopel 869/70 überliefert ist (vgl. Mansi, Coll. XVI 449f.), findet sich dagegen die Nachricht, Johannes VIII. habe wie seine Vorgänger Nikolaus I. und Hadrian II. Photios exkommuniziert; vgl. zur Sammlung und weiteren darin enthaltenen Fälschungen Dvornik, Photian Schism 217f. sowie zur angeblichen Exkommunikation als Reaktion auf die Synode von Konstantinopel 879/80 n. 642. Die Datierung ergibt sich aus dem Datum der drei Briefe (n. 551, n. 552 und n. 553), in denen Johannes die Anerkennung der Patriarchenwürde des Photios den Byzantinern bekannt gibt.

Nachträge

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Cite as:

RI I,4,3 n. 550, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/cf35ef5d-5282-4818-b165-7ca04134fc0b
(Accessed on 28.03.2024).