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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

Displaying record 320 of 727.

Papst Johannes (VIII.) versichert der ehemaligen Kaiserin Angilberga (dilectę ac spiritali filiae Angelberge eximperatrici Deo dicatae), er würde bis an sein Lebensende täglich für den verstorbenen Kaiser Ludwig (II.) beten und ebenso ihrer gedenken; er beklage ihre Leiden auf ähnliche Weise, wie sie bedrückt sein werde über die Nachricht von den Taten Graf Lamberts von Spoleto (a Lamberto Spoletano comite) (n. 310), ermahnt sie (hortamur), ihm mit all ihren Kräften beizustehen, wie er es bei ihr tun wolle, und erklärt, daß er das von ihr Gewünschte aufgrund der letzten Ereignisse nicht habe durchführen können.

Originaldatierung:
Data ut supra.
Incipit:
Quia multum devotione et mentis ...

Archival History/Literature

Orig.: –.

Kop.: 11. Jh., Rom Arch. Vat.: Reg. Vat. I fol. 41r; 16. Jh., Rom Arch. Vat.: Arm. XXXI, t. 1 fol. 73v.

Drucke: Carafa, Epist. III 362; Conc. coll. reg. XXIV 114; Labbe-Cossart, Conc. IX 71; Mansi, Coll. XVII 74; Migne, PL CXXVI 754; MG Epist. VII 77f. n. 82.

Reg.: J 2354; JE 3124.

Lit.: Caspar, Register Johanns 147 Anm. 1; Hartmann, Gesch. Italiens III,2 54; Pochettino, L'imperatrice Angelberga 119f.; Odegaard, Engelberge 91, 92, 100 Anm. 64; Monticolo, Fränk. Fürstentitel 321; Arnold, Johannes 60f.

Commentary

Das päpstliche Schreiben ist nur in den beiden erwähnten Registerabschriften überliefert, vgl. zu diesen Caspar 85-99 und Lohrmann, Register Johannes 5-156. Angilberga stand damals dem Kloster S. Salvatore e S. Giulia in Brescia vor, vgl. n. 236. Offensichtlich spielt der Papst auf einen nicht überlieferten Brief von Angilberga an, in der diese ihn um einen Gefallen gebeten hatte. Unklar ist, welchen Widrigkeiten die Witwe ausgesetzt war; möglicherweise meinte der Papst die in n. 236 geschilderten Ereignisse, vgl. MG Epist. VII 77 Anm. 5. Zu anderen an Angilberga gerichteten Hilfegesuchen vgl. Lohrmann, Register Johannes 280 (ohne Erwähnung des vorliegenden Schreibens). Zu den Taten Lamberts (und Adalberts von Tuszien) vgl. n. 310. Von seiner in diesem Zusammenhang geplanten Reise ins Frankenreich läßt Johannes VIII. hier nichts verlauten. Etwa zeitgleich und ebenfalls vor dem Hintergrund des von Lambert und Adalbert verübten Angriffs verschickte der Papst Briefe an oberitalische Würdenträger (n. 321, n. 322, n. 323 und n. 324) und an Berengar von Friaul (n. 333). Zur Titulatur Lamberts als comes vgl. Brunner. Die Besetzung Roms durch Lambert und Adalbert währte wohl bis Ende März 878, der kurz danach entstandene Brief wurde folglich Anfang April 878 verfaßt, wohl noch vor der Exkommunikation Lamberts (n. 325), die hier nicht erwähnt wird, vgl. MG Epist. VII 77 Anm. 7. Zur mit dem Data ut supra verbundenen Problematik vgl. Caspar 127-132 und Lohrmann 178f.

Nachträge

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Cite as:

RI I,4,3 n. 320, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/cee91e3c-f9fb-4f01-ada2-7a52df94502b
(Accessed on 28.03.2024).