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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

Displaying record 111 of 727.

Papst Johannes (VIII.) übersendet (Kaiser) Ludwig (II.) nach altem Brauch Palmzweige, da Ostern herannaht.

Incipit:
Vobis per hunc quadragesimalem cursum ...

Archival History/Literature

Orig.: –.

Kop.: –.

Insert: Coll. Brit. (Ende 11./Anf. 12. Jh., London Brit. Lib.: Ms. Add. 8873 fol. 133v).

Druck: MG Epist. VII 302 n. 48.

Reg.: Ewald, Brit. Sammlung 312f. n. 45; JE 3007; Böhmer-Zielinski n. 414.

Lit.: Schramm, König von Frankreich I2 29; Lohrmann, Register Johannes 249; Herbers, Leo 222-224; Arnold, Johannes 98; Bougard, Petitor et medius 334.

Commentary

Der Briefauszug ist lediglich in der Coll. Brit. überliefert; zu dieser Sammlung und ihrer Entstehungszeit vgl. Herbers, Leo 63-72, Kéry, Canonical collections 237f., Jasper, Beginning 128 und Fowler-Magerl, Clavis Canonum 184-187. Zum erstmals 853 belegten Brauch, Palmzweige an die Kaiser zu schicken, vgl. Böhmer-Herbers n. 252 sowie n. 112. Wie aus dem Brieffragment hervorgeht, versandte Johannes VIII. den Palmzweig während der Fastenzeit. Da eine Datierung entsprechend der Stellung des Stücks in der Coll. Brit., wie Ewald 316-320 sie postuliert, nicht überzeugend ist (vgl. n. 13), kommen für das Geschenk des Papstes grundsätzlich die Jahre 873, 874 und 875 in Frage. Berücksichtigt man zudem, daß der Palmzweig, wie es in dem Papstbrief deutlich wird, auch als Siegeszeichen galt, kann man das Jahr 875 wohl ausschließen, da sich Ludwig II. damals schon über ein Jahr nicht mehr mit der Sarazenenabwehr in Süditalien befaßt hatte (vgl. Böhmer-Zielinski n. 376) sowie allgemein Bougard. Weil auch Ludwig der Deutsche wohl 874 einen Palmzweig erhielt (vgl. n. 112) und die Zuwendung an Kaiser und König als Vorbereitung für das Treffen in Verona (n. 115) angesehen werden kann, wird hier eine Datierung auf das Jahr 874 (größter Teil der Fastenzeit im März) bevorzugt, eine Palmzweigsendung im Jahr 873 kann allerdings nicht völlig ausgeschlossen werden.

Nachträge

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Cite as:

RI I,4,3 n. 111, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/c1c88a5c-52ab-4bf6-806d-54d3e2f4fe2e
(Accessed on 28.03.2024).