Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Johannes VIII. - RI I,4,3 n. 295

(878–879)

URI Mark

Papst Johannes (VIII.) erteilt (Erzbischof Hinkmar von Reims) Weisungen (pro mandatis) bezüglich (Bischof) Hinkmar von Laon, der von Johannes zu (Bischof) Ottulf (von Troyes) geschickt worden war.

Archival History/Literature

Erw.: Flodoard von Reims, Hist. III 23 (MG SS XXXVI 316).

Reg.: –.

Lit.: –.

Commentary

Flodoard von Reims erwähnt Johannes' Befehl im Zusammenhang mit einem Brief Hinkmars von Reims an Ottulf (Schrörs, Hinkmar 552 n. 453). Stratmann (in MG SS XXXVI 316 Anm. 108) zufolge müßte man ein vorausgegangenes Schreiben des Papstes an den Bischof von Troyes annehmen. Die Angabe pro mandatis pape Iohannis de Hincmaro Laudunensi ad eundem Ottulfum ab ipso papa directo läßt jedoch nicht auf einen Brief an Ottulf schließen. Vielmehr ist anzunehmen, daß Hinkmar an seinen Suffragan Ottulf schrieb, weil Johannes ihm entsprechende Instruktionen gegeben hatte. Nachdem Hinkmar von Laon 871 abgesetzt worden war und 876 Hedenulf seine Nachfolge angetreten hatte, wurde er 878 auf dem Konzil von Troyes (n. 405) teilweise rehabilitiert. Vgl. in diesem Zusammenhang einen Brief Hinkmars von Reims aus dem Jahr 879, in dem er päpstliche Verfügungen im Zusammenhang mit Hedenulf und Hinkmar von Laon erwähnt (Flodoard von Reims, Hist. III 23 [MG SS XXXVI 315]). Die päpstliche Anweisung ist frühestens 878 an Hinkmar von Reims ergangen, also in dem Jahr, in dem der Fall Hinkmars von Laon erneut behandelt wurde. Der Terminus ante quem ergibt sich aus dem Ende 879 erfolgten Tod Hinkmars von Laon.