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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

Displaying record 622 of 727.

Papst Johannes (VIII.) teilt König Karl (III.) (Carolo glorioso regi) seine Bestürzung mit über dessen bevorstehende Abreise zu einem Treffen mit seinem Bruder (Ludwig dem Jüngeren) (quod debeatis ... Alpes transire atque cum ... fratre vestro ... eloqui frui ... valde turbati existimus), da er gemäß dem gemeinsamen Abkommen (vgl. n. 613) auf eine Zusammenkunft mit Karl gehofft habe, schickt ihm seinen Neffen Farulf (nepotem nostrum Farulfum) zur Beratung und Regelung des Schutzes der päpstlichen Gebiete, fordert ihn eindringlich auf, für die Sicherheit der Kirche zu sorgen, und bittet um die Entsendung eines geeigneten Legaten, der mit Farulf zu weiteren Verhandlungen zum Papst zurückkehren soll.

Incipit:
Audivimus, quod debeatis nunc Alpes ...

Archival History/Literature

Orig.: –.

Kop.: 11. Jh., Rom Arch. Vat.: Reg. Vat. I fol. 89v; 16. Jh., Rom Arch. Vat.: Arm. XXXI, t. 1 fol. 166v.

Drucke: Carafa, Epist. III 449; Conc. coll. reg. XXIV 255; Labbe-Cossart, Conc. IX 157; Mansi, Coll. XVII 162; Migne, PL CXXVI 883; Bouquet-Delisle, Recueil IX 188; MG Epist. VII 200 n. 225.

Reg.: J 2508; JE 3289; Böhmer-Zielinski n. 618.

Lit.: Dümmler, Ostfränk. Reich III2 111f.; Hartmann, Gesch. Italiens III,2 72; Riesenberger, Prosopographie der päpstlichen Legaten 263; Gorla, L'arcivescovo Ansperto 96f.; Hlawitschka, Widonen 80f. (ND 215f.).

Commentary

Das Schreiben ist nur in den angegebenen Registerabschriften überliefert, vgl. zu diesen Caspar, Register Johanns 85-99 und Lohrmann, Register Johannes 5-156. Als Antwort darauf erging möglicherweise das in n. 635 erwähnte Schreiben Karls, vgl. n. 623. Womöglich ist bei der Abreise Karls auch Angilberga ins Ostfrankenreich mitgezogen, vgl. dazu n. 670. Das erwähnte Abkommen dürfte sich auf das Treffen des Papstes mit Karl III. in Ravenna im Januar 880 (n. 613) beziehen, wo wohl Vorverhandlungen für eine mögliche Kaiserkrönung geführt worden waren, vgl. auch n. 619. Mit den angestrebten weiteren Verhandlungen sind wahrscheinlich die Beratungen über das Kaiserpactum gemeint, das Karl vor seiner Krönung zu erneuern hatte, vgl. dazu n. 501, n. 619, n. 658 und n. 660. Zu datieren ist vor der Abreise Karls aus Italien im Mai 880, vgl. Böhmer-Zielinski n. 621.

Nachträge

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Cite as:

RI I,4,3 n. 622, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/ab42a9d9-679e-486b-9294-afdae572c3b6
(Accessed on 29.03.2024).