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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

Displaying record 532 of 727.

Papst Johannes (VIII.) beauftragt Erzbischof Rostagnus von Arles (Rostanno archiepiscopo Arelatensi), in seiner Stellvertretung (vice nostra) auf einer bischöflichen Zusammenkunft kraft päpstlicher Autorität (ex auctoritate nostra) den Bischof Girbert von Nîmes zur Rückgabe des von diesem in Besitz genommenen päpstlichen Klosters (Saint-Gilles) samt Personen und Sachen aufzufordern, und weist den Erzbischof im Falle von dessen Weigerung zur Verhängung der Suspension an bis zur Zurücknahme der Invasion oder bis zur Satisfaktionsleistung in Rom.

Originaldatierung:
Data XVIII kalendas Iulii, indictiones XII.
Incipit:
Veracium relatione comperimus Gibertum Nemonensem ...

Archival History/Literature

Orig.: –.

Kop.: 11. Jh., Rom Arch. Vat.: Reg. Vat. I fol. 76v; 16. Jh., Rom Arch. Vat.: Arm. XXXI, t. 1 fol. 140v.

Drucke: Carafa, Epist. III 426; Sirmond, Conc. Gall. III 492; Conc. coll. reg. XXIV 205; Labbe-Cossart, Conc. IX 124; Hardouin, Acta conc. VI 58; Muratori, SS rer. Ital. III,2 309; Mansi, Coll. XVII 130 und 245; Migne, PL CXXVI 845; Jones, Saint Gilles 27; MG Epist. VII 157f. n. 197.

Reg.: J 2483; JE 3264; MMFH III 194 n. 84.

Lit.: Griffe, Aude 113; Chelini, Église de Narbonne 102 Anm. 7; Boshof, Traditio Romana 80; Lohrmann, Delegationsgerichtsbarkeit 536; Dubois-Renaud, Influences des vies des Saints 495-497.

Commentary

Das in den Registerabschriften (vgl. zu diesen Caspar, Register Johanns 85-99 und Lohrmann, Register Johannes 5-156) überlieferte Schreiben trägt im Anschluß an die Adresse von drei Erzbischöfen, Rostagnus von Arles, Sigebod von Narbonne und Robert von Aix, den Zusatz a paribus. Da im Brief stets ein Adressat in der zweiten Person Singular angesprochen wird, ist das Schreiben wohl in drei Exemplaren versandt worden, von denen jedoch nur eines ins Register aufgenommen wurde, vgl. n. 533 und n. 534 sowie allgemein zu den sogenannten A-pari-Schreiben Lohrmann, Register Johannes 172. Die Erzbischöfe Sigebod und Rostagnus hatten bereits bei Ankunft des Papstes im Arelat im Mai 878 (n. 349) gegen die Übergriffe des Bischofs Girbert auf das Kloster Saint-Gilles in einem Verfahren Stellung bezogen (vgl. n. 355). Beide unterzeichneten auch die auf dem Konzil von Troyes ausgestellte Urkunde (n. 422). Eine unmittelbare Reaktion auf den Brief ist nicht bekannt, vgl. jedoch die späteren Briefe von Johannes' VIII. Nachfolgern Marinus I. (JE 3391), Hadrian III. (JE 3397), Stephan V. (JE 3459 und JE 3460) und Sergius III. (Zimmermann, PUU I 33f. n. 20).

Nachträge

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Cite as:

RI I,4,3 n. 532, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/a355f9ab-052b-4003-b14c-1b0f62239e51
(Accessed on 29.03.2024).