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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,3

Displaying record 235 of 1062.

Hugo und Lothar schenken dem Kloster S. Fiora (und S. Lucilla bei Arezzo) (monasterium S. Florae eiusdemque congregationi eorumque successoribus ibidem militantibus ) auf Bitten des Bischofs Sigefred (von Parma) zu ihrem und der Mutter Hugos (Berta, s.u.) Seelenheil die Kirche S. Maria in Montione (in Monte Ionio edificatam ) mit dem in der Nähe gelegenen Königsland (campum regiae potestati hactenus pertinentem ), ferner das ganze Land, das die Mutter Hugos, Berta, in Monte Ferentino von (einem gewissen) Camerinus erworben hat, sowie die silva Muclani (Mugliano), soweit sie in königlichem Besitz ist, und bestätigen schließlich die von dem liber homo Bonipert bewirtschaftete sors in Querceto (Querceto di Bagnoro, Prov. Arezzo), die Hugos Bruder, der Markgraf Boso (von Tuszien), der Kongregation per cartulam offersionis geschenkt hat. -- Pön 50 Pfund Gold. -- Petrus canc. ad vicem Gerlandi abbatis et archicanc. -- MF. MF. SR. SI D. -- a. inc. 936, a. r. Hu. 8, Lo. 3, Ind. 6. -- "Si sanctis".

Archival History/Literature

(Or. Arezzo, Arch. Capitolare, Arch. Abb. S. Florae, n. 4 (A). -- Kopie: Ebd., 18. Jh. (E). -- Drucke: Orlendi , Orbis sacer II/2, S. 1362-1363; Muratori , Antiq. Ital. III, Sp. 63-64, aus A (zu 933) = Mabillon , De re diplomatica II3 , suppl., S. CXXIV; Pasqui , Documenti di Arezzo I, Nr. 60 S. 82-84, aus A (zu 936); Schiaparelli , I Diplomi di Ugo e di Lotario, Nr. 32 S. 98-101, zu 933 (936). -- Reg.: B 1391 (zu 933 ohne Tagesdatum).)

Commentary

Zum angegebenen Inkarnationsjahr 936 passen weder Indiktion (933) noch Königsjahre, die auf 934 führen. Die Ortsangabe ist kaum noch lesbar, doch steht Arezzo als Ort der Handlung durch die nachfolgende Urkunde (D 33 = das folgende Reg.), die bis auf einen Tag Differenz (17. Januar) dieselben Datierungsmerkmale aufweist, fest (vgl. Schiaparelli , I Diplomi di Ugo e di Lotario, Nr. 33, S. 102 Z. 5: venientibus nobis ad domum S. Donati ... ). Aus Itinerargründen ist ein Aufenthalt in Arezzo am ehesten im Januar 933 wahrscheinlich; damals könnte Hugo nach der Vertreibung aus Rom sehr wohl über Arezzo nach Norden gezogen sein; vgl. Schiaparelli , Ricerche V, S. 29. Zu 933 würden auch die Königsjahre passen, wenn man annimmt, daß sie der Kanzlist dem Jahr der christlichen Zeitrechnung angepaßt, ihren Wechsel also vorgezogen hat; vgl. Schiaparelli , Ricerche V, S. 147. Das Inkarnationsjahr 936, das wegen der Übereinstimmung mit derselben Angabe in D 33 kein Versehen darstellen wird, könnte sich auf die Beurkundung beziehen. Für eine solche Hypothese spricht vor allem, daß das Stück zur Gänze von einer Hand mundiert wurde, die ansonsten erst seit 937 auftaucht, und zwar in jenen Stücken, die vom Kapellan, Notar und schließlich Kanzler Giseprand rekognosziert wurden (erstmals D 45 = Reg. 1778); vgl. Schiaparelli , Ricerche V, S. 62, 64, 70f. Wahrscheinlich wurden alle diese Urkunden von Giseprand selbst mundiert. Zu dem in der Rekognitionszeile genannten Kanzler Petrus vgl. zuletzt D 31 (Reg. 1658). -- Das nur schlecht erhaltene D 32 kann in seinen unlesbaren Passagen weder durch E, das keinen besseren Text bietet, noch durch die NU, D 49 (Reg. 1805), die weitgehend selbständig formuliert, zweifelsfrei rekonstruiert werden; vgl. im einzelnen die Emendationsversuche durch Schiaparelli . -- Das Kloster SS. Fiora e Lucilla, eine eingangs des 10. Jahrhunderts erfolgte Gründung der Bischöfe von Arezzo auf älterer Grundlage (vgl. Kehr, Italia pontificia III, S. 161), lag südwestlich der Stadt auf einem Hügel über dem Chianatal; vgl. Schneider , Reichsverwaltung, S. 283f., 287; Delumeau , Sociétés, S. 181f.; Ders ., Arezzo I, S. 234f., 641ff., 681f. (mit Karte 3 im Anhang, Bd. II); Puglia , L'amministrazione, S. 697. Zum Kloster S. Maria in Montione westlich Arezzo am Fiume-Castro (bei S. Martino in Castro) s. Delumeau , Arezzo I, S. 641 (mit Karte 3 im Anhang, Bd. II). Der Monte Ferentino ist bei Sarna (Com. Chiusi della Verna, Prov. Arezzo) im nördlichen Teil des Comitats von Arezzo zu suchen; vgl. ebd. (mit Karte 2). Mugliano schließlich liegt nördlich Pieve al Toppo (Com. Civitella in Val di Chiana, Prov. Arezzo) wenige km südwestlich Arezzo (ebd. mit Karte 5) nicht weit von S. Fiora. -- Bischof von Arezzo war damals wahrscheinlich der nur schlecht bezeugte Teodicius; vgl. Tafi , Vescovi, S. 46; Reg. 1727 (Kommentar). Zu Bischof Sigefred von Parma s. zuletzt Reg. 1653. Zu Hugos Bruder Boso vgl. Reg. 1658. Dort ist auch Hugos Mutter Berta von Tuszien letztmalig erwähnt.

Nachträge

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Cite as:

RI I,3,3 n. 1669, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0933-01-16_1_0_1_3_3_235_1669
(Accessed on 28.03.2024).